Marktberichte

Spanischer Freudentanz? Dax vor Traumstart

Es geht wieder nach oben.

Es geht wieder nach oben.

(Foto: REUTERS)

Die Kreditlinie, die Spanien zur Sanierung seiner maroden Banken eingeräumt bekommt und positiv überraschende Konjunkturdaten aus China dürften den deutschen Aktienmarkt mit satten Kursgewinnen in die neue Woche starten lassen. In Madrid wird ein Plus von fünf Prozent erwartet.

Dass sich Spanien unter den EU-Rettungsschirm begeben hat, dürfte den Dax ordentlich Rückenwind geben. Bereits an den meisten asiatischen Börsen sorgt dieses Paket für gute Stimmung, der Euro legte um rund 1,5 Cent zum Dollar zu.

"Mit dem in Aussicht gestellten Hilfspaket über bis zu 100 Mrd. Euro gelingt es Spanien hoffentlich endlich, das Bankensystem langfristig zu stabilisieren. Kurzfristig jedenfalls hat sich zunächst einmal die Unsicherheit hinsichtlich der Refinanzierung der Iberer gelegt, was die Börsen honorieren dürften", sagt ein Händler.

Es gibt jedoch auch kritische Stimmen: "Mit dem Milliardenkredit sind keine Kontrollmöglichkeiten durch die Troika verbunden wie das bei Irland, Griechenland und Portugal der Fall ist. Das ist riskant.", gibt ein anderer Händler zu bedenken. Er rechne daher nicht damit, dass mit dem Gang Spaniens unter den Rettungsschirm eine Trendwende an den Finanzmärkten verbunden ist. Vielmehr dürfte die Unsicherheit über die Wahl in Griechenland am Wochenende schon im weiteren Verlauf der Woche den "Risk-on"-Modus wieder abschalten.

Zunächst dürften aber die Kurse der spanischen Banken anziehen, der Sog dürfte dann auch die Papiere der übrigen europäischen Kreditinstitute nach oben tragen. Die Deutsche Bank indiziert den Dax vorbörslich mit einem Plus von 2,0 Prozent bei 6.251 Punkten, damit würde der Index wieder über den Widerstand des gleitenden 200-Tage-Schnitts katapultiert. Die Börse Madrid wurde rund fünf Prozent fester indiziert.

Auch die überwiegend unerwartet gut ausgefallenen Konjunkturdaten aus China dürften die Kurse stützen. Im- und Exporte stiegen im Mai binnen Jahresfrist deutlich stärker als prognostiziert, gleichzeitig zogen die Lebenshaltungskosten weniger stark als erwartet an. "Damit bleibt der Spielraum für weitere geldpolitische Lockerungen durch die chinesische Notenbank erhalten", so der Börsianer.

Quelle: ntv.de, sla/DJ

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