Besinnliche Stimmung Dax vor festem Start
23.12.2013, 07:57 Uhr
Auch an der Börse weihnachtet es bereits schwer.
(Foto: REUTERS)
Händler erwarten am Tag vor Heiligabend einen ruhigen Handel an den europäischen Börsen. Kursgewinne in den USA sollten dafür ein gutes Fundament bieten. Für Impulse könnten Konjunkturdaten aus den USA sorgen.
Der Dax dürfte mit einem leichten Plus in die Weihnachtswoche starten. Vorbörslich wird er 0,3 Prozent höher bei 9433 Punkten errechnet. "Die Jahresendrally setzt sich fort", sagt ein Händler.
Am Freitag hatte die Erleichterung über die langsame Entwöhnung von den Geldspritzen der US-Notenbank den deutschen Leitindex um 0,7 Prozent auf 9400 Zähler nach oben getrieben. Händler erwarten noch Nachwehen des großen Verfalls von Futures und Optionen am Freitag. "Der Verfall kann stützend nachwirken, zudem dürfte der bevorstehende Jahresultimo die Kurse nach oben treiben", so ein Marktteilnehmer. Am Freitag waren Terminkontrakte und Optionen auf Einzelaktien und Indizes ausgelaufen. Nun könnten Aktien gekauft werden, damit die Lieferverpflichtungen aus den Termingeschäften erfüllt werden können.
Positive Vorgaben kommen aus den USA, wo die Wall Street dank starker Konjunkturdaten ihre Rekordjagd am Freitag fortgesetzt hatte. Der Dow Jones und S&P-500 markierten Allzeithochs und verließen den Handel auch auf den höchsten Schlusskursen ihrer Geschichte. Der Dow Jones stieg um 0,3 Prozent auf 16.221 Punkte, der S&P-500 rückte mit 1818 Zählern um 0,5 Prozent vor. Die Nasdaq gewann 1,2 Prozent.
Kaum vom Fleck kommt dagegen die Börse in China: Der Shanghai-Composite tendiert am Montag nahezu unverändert. In Japan blieb der Aktienmarkt wegen eines Feiertags geschlossen.
Am Nachmittag dürften die Umsätze jahreszeittypisch deutlich zurückgehen. In den Blick geraten dann laut Händlern bereits Geschäfte, mit denen Fonds bei dünnen Volumina ihre Bilanzen aufbessern. Die Gewinner des Jahres wie Conti oder Deutsche Post könnten vor dem Jahresende gekauft, die Verlierer wie K+S oder Lanxess könnten verkauft werden. Marktanalyst Michael Riesner von der UBS erwartet, dass der Dax zwischen etwa 9500 und 9700 Punkten aus dem Jahr geht.
"Das Jahresende sollte für die europäischen Märkte relativ unspektakulär verlaufen, da der Datenkalender in den beiden Wochen nur spärlich gefüllt ist", schreiben die Analysten der Credit Agricole. Im Mittelpunkt stehen Konjunkturindikatoren aus den USA. Am Nachmittag werden der Index der privaten Konsumausgaben vom November sowie der Index des Verbrauchervertrauens der Uni Michigan veröffentlicht. "Die Konsumausgaben sind mittlerweile die bevorzugte Inflationsmaßzahl der Fed", so Chris Weston von IG zur Bedeutung der Zahlen. Wie auch immer die Daten ausfallen - einen Grund zum Feiern hat die Fed in jedem Fall: Sie feiert am Montag ihren einhundertsten Geburtstag.
Keine Auswirkungen dürften die Index-Änderungen haben. Sie seien bereits am Freitagabend in die Kursbildung eingegangen. Der Autozulieferer SHW steigt in den SDAX auf, dagegen muss MVV Energie den Index verlassen. Mehrere Änderungen gab es im Stoxx Europe 600. "Der Index wird von Asset Managern kaum verfolgt", so der Händler.
Quelle: ntv.de, jga/rts/DJ