Marktberichte

Anleger zögern Dax vor verhaltenem Start

Die Unsicherheit über die künftige Geldpolitik der Notenbanken dürfte unter Anlegern für Zurückhaltung sorgen. Händler sehen den Leitindex zum Start um seinen Vortagesschluss von 7002 Punkten pendeln.

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Von Ruhe vor dem Sturm sprechen Marktteilnehmer am Mittwoch vor dem Start des Börsenhandels in Europa. Dabei beziehen sie sich weniger auf den Tropensturm "Isaac", der die Ölförderung im Golf von Mexiko bedroht. "Die Anleger warten auf Jackson Hole und auf weitere Hinweise zur Richtung der Geldpolitik", so Hiroichi Nishi, Aktienstratege bei Nikko Securities. Dort beginnt am Freitag das Treffen internationaler Notenbanken, auf dem US-Notenbankchef Ben Bernanke schon mehrfach eine Lockerung der Geldpolitik ankündigte. Im Vorfeld dürfte der Dax in seiner Lauerstellung um 7.000 Punkte verharren, auch der Euro-Stoxx-50 wird zunächst wenig verändert erwartet.

Die abwartende Haltung der Anleger drückt auf die Umsätze: "Die letzte August-Woche könnte die umsatzschwächste Woche außerhalb der Weihnachtszeit werden", meint Robert Rethfeld von Wellenreiter-Invest.

Hinweise auf die Geldpolitik erwarten Marktteilnehmer auch vom so genannten Beige Book, dem Konjunkturbericht der US-Notenbank, der am Abend veröffentlicht wird. Bereits am Nachmittag gibt es aktuelle Zahlen zum US-Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal. Am Vormittag werden Einzelhandelsumsätze und Verbrauchervertrauen in Italien veröffentlicht sowie das Geschäftsklima in Frankreich. Aus Deutschland werden Inflationsdaten für August erwartet, in Norwegen tagt die Notenbank.

Außerdem sprechen Bundeskanzlerin Angela Merkel und Italiens Ministerpräsident Mario Monti über die Euro-Krise. Im Vorfeld verändert sich auch der zuletzt gestiegene Euro wenig. Allerdings ist laut Marktteilnehmern jederzeit ein Anlauf auf die Marke von 1,26 US-Dollar möglich. "Vorteil Euro", meint Michael Carey vom Credit Agricole. Der Euro profitiere von der Spekulation auf eine lockere US-Geldpolitik verbunden mit einer "konstruktiven" Sitzung der Europäischen Zentralbank in der kommenden Woche. EZB-Chef Mario Draghi nimmt in Jackson Hole nicht teil, weil er die Sitzung vorbereitet.

Quelle: ntv.de, jga/DJ

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