Vorgaben aus USA belasten Dax wird es schwer haben
15.01.2013, 08:46 Uhr
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Schwache Vorgaben aus den USA dürften die deutschen Standardwerte zum Handelsauftakt belasten. Kursverluste beim Börsenschwergewicht Apple belasteten die Techwerte. Die Rede des Fed-Chef Bernanke lieferte wenig Überraschendes.
Die Seitwärtsbewegung an den Börsen wird anhalten. Der Dax wird zur Eröffnung bei 7.718 Punkten erwartet nach einem Vortagesschluss von 7.729.
"Es gibt momentan keine marktbewegenden Nachrichten", sagte ein Händler. Weder die Berichtssaison noch der Streit um die Anhebung der Schuldenobergrenze in den USA liefere momentan handelbare Ergebnisse. "Positiv ist schon einmal zu werten, dass der Markt in diesem Nachrichtenvakuum nicht nach unten wegdreht", so der Händler weiter.
Der Dax handelt seit Anfang des Jahres in einer Spanne zwischen 7.700 und 7.800 Punkten und wird aktuell mit 7.721 acht Punkte leichter gegenüber dem Vortagesschluss gesehen.
Zurückhaltung nach Bernanke-Aussagen
US-Finanzminister Tim Geithner hat in einem Brief an den Kongress erklärt, dass die Regierung möglicherweise bereits ab Mitte Februar die Rechnungen nicht mehr zahlen kann, sollte die Schuldengrenze nicht angehoben werden. Die Verhandlungen zwischen Demokraten und Republikanern dürften sich als schwierig erweisen.
Die Rede des US-Notenbankpräsident Ben Bernanke lieferte wenig Neues. "Es ist sehr, sehr wichtig, dass der Kongress die Schuldenobergrenze anhebt, um eine Lage zu vermeiden, in der die Regierung ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen kann", warnte Bernanke. Mit Blick auf die Anleihekäufe der Notenbank sagte Bernanke, die Federal Reserve prüfe weiter, inwieweit dieses Programm der Wirtschaft hilft. "Es sieht momentan nicht danach aus, dass die Fed in diesem Umfeld aus schwachem Wirtschaftswachstum und langsamer Erholung am Arbeitsmarkt die Geldmengenausweitung beenden wird", schätzt Stan Shamu, Marktstratege bei IG Markets, die Lage ein.
Eine kräftige Bewegung gab es in Asien im Yen, der gegenüber Dollar und Euro deutlicher aufgewertet hat. Grund für diese Bewegung lieferten die Aussagen des japanischen Wirtschaftsministers Akira Amari. Nach dem er darauf verwiesen hat, dass der Yen nach der Schwäche der vergangenen Wochen nun im Einklang mit den Fundamentaldaten bewertet würde, legte die japanische Währung zu.
Weiter im Fokus könnten die Aktien von Unternehmen aus der Zulieferkette für das iPhone von Apple stehen. Bereits zum Wochenstart hatten Berichte, wonach Apple die Bestellungen von Displays für das iPhone 5 deutlich reduziert haben soll, nicht nur die Apple-Aktie, sondern auch die Papiere der Zulieferer unter Druck gebracht.
In Asien litten unter anderem die Aktien der Apple-Zulieferer Sharp mit einem Minus von 2,7 Prozent und LG Display mit einem Abschlag von 3,1 Prozent unter den angeblichen Nachfrageproblemen für Apples iPhone.
Positiv werten Händler die Aussagen des Porsche-Vorstandsvorsitzenden Matthias Müller gegenüber dem "Wall Street Journal". "Wir werden das Ziel von 200.000 Verkäufen wohl schon vor 2018 erreichen", sagte Müller. "Es würde mich nicht überraschen, wenn es schon 2015 oder 2016 so weit sein würde". 2012 verbuchte Porsche mit gut 141.000 Verkäufen eine neue Bestmarke.
Quelle: ntv.de, DJ/rts