Marktberichte

SAP geht ab Dax wittert 8000 Punkte

Gute Quartalsberichte haben nach Tagen mit fallenden Kursen am Donnerstag die gute Stimmung an den deutschen Aktienmarkt zurückgebracht. Besonders gefragt waren Anteilsscheine von SAP, nachdem der Software-Konzern einen überraschend deutlichen Gewinnanstieg vermeldet hatte.

Der Dax kletterte um 1,24 Prozent auf 7991,21 Zähler. Der MDax legte ein Prozent auf 11219,60 Punkte zu. Der TecDax gewann 1,7 Prozent auf 963,31 Punkte.

"Die Zahlen von SAP und auch aus den USA von IBM und Ebay verbreiten gute Stimmung am Markt", sagte Stratege Heinz-Gerd Sonnenschein von der Postbank. Der weltgrößte IT-Konzern IBM und das Auktionshaus Ebay hatten ihre Quartalsgewinne deutlich gesteigert. Entsprechend ging es an der Wall Street bergauf, was zusätzliche Unterstützung für den deutschen Markt lieferte.

Die mit weitem Abstand meistgehandelte Aktie im deutschen Leitindex war die von SAP. Mit einem Kursplus von sechs Prozent auf 40,06 Euro honorierten Anleger die deutlich gestiegenen Lizenzverkäufe des weltgrößten Herstellers von Firmensoftware. Weltweit verkaufte SAP im zweiten Quartal Software für 715 Mio. Euro. Analysten hatten nur mit 674 Mio. Euro gerechnet. "Letzten Endes geht es hier um einen Markt, der nur noch von ein paar Unternehmen beherrscht wird, und da sind solche Zahlen natürlich besonders erfreulich", sagte ein Händler. "Außerdem zählt die SAP-Aktie bislang zu den schlechtesten Dax-Performern in diesem Jahr, es ist also durchaus noch Aufwärtspotenzial gegeben."

Von neuen Übernahmefantasien profitierten die Titel des Automobilzulieferers Continental mit einem Plus von 3,4 Prozent auf 108,80 Euro. "Es gibt Spekulationen, dass Blackstone Conti übernehmen könnte, und in dem aktuellen Marktumfeld ist das ein idealer Nährboden", sagte ein Händler mit Blick auf einen Zeitungsbericht. Demnach fürchtet der hannoversche Konzern die Übernahme durch den Finanzinvestor.

Siemens zogen um 2,4 Prozent an. Der Münchener Technologiekonzern will am Mittwoch über das Schicksal seiner Autozuliefersparte VDO entscheiden. Die Alternativen sind ein Börsengang und ein Verkauf. Continental ist einer der heißesten Interessenten.

Auf der kurzen Verliererliste im Leitindex mussten Titel der Deutschen Post mit einem Minus von 0,66 Prozent die größten Einbußen hinnehmen.

Anleger machen Kasse bei Premiere

In der zweiten Reihe hievten Anleger den Kurs des Motorenherstellers Deutz nach einer Empfehlung der Investmentbank UBS um sechs Prozent auf 9,65 Euro nach oben. Die Credit-Suisse-Analysten haben für Deutz ein Kursziel von 12 Euro ausgegeben. Die Anlageempfehlung lautet "Outperform". Rund fünf Prozent gewannen die Papiere des Geldautomatenherstellers Wincor Nixdorf.

Dagegen machten Anleger Kasse bei Premiere, so dass der Kurs um bis zu 5,8 Prozent auf 18,66 Euro nachgab. "Jetzt fangen offensichtlich einige an, einmal nachzurechnen, was der Arena-Deal wirklich kosten könnte", sagte ein Händler. Premiere hat mit Arena eine Kooperation zur Ausstrahlung der Bundesliga geschlossen und die Gewinnerwartungen daraufhin reduziert.

Nordex zogen im TecDax um 5,5 Prozent auf 33,11 Euro an. Dem Windkraftanlagenbauer fließen nach einer Kapitalerhöhung knapp 74 Mio. Euro zu. Papiere von H&R Wasag fielen im Kleinwerteindex SDax um 4,7 Prozent auf 33,65 Euro zurück. Der bisherige Chef, Horst Hollstein, zieht sich nach einem Streit mit dem Aufsichtsrat überraschend von der Konzernspitze zurück.

Quelle: ntv.de

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