Marktberichte

Misstrauen überwiegt Dax zeigt Schwäche

Der deutsche Aktienmarkt kommt auf keinen grünen Zweig. Die Anleger haben Angst, dass sich die Krise am US-Häusermarkt wieder verschärfen könnte. Auch die Bankenkrise in Südeuropa ist noch nicht ausgestanden.

Die Latte war für den Dax zu hoch.

Die Latte war für den Dax zu hoch.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Am deutschen Aktienmarkt macht sich verstärkt Furcht vor einer Eintrübung der weltweiten Konjunktur breit. "Die Zeiten sind einfach zu unsicher, da traut sich kaum ein Investor aus der Deckung", sagte ein Händler. Zuletzt enttäuschende US-Immobiliendaten nährten die Befürchtung, dass sich die Krise am Häusermarkt wieder verschärfen könnte.

Der Dax gab um 1,0 Prozent nach und schloss bei 6205 Punkten. Der MDax drehte nach anfänglichen Gewinnen am Nachmittag ins Minus und verlor 0,9 Prozent auf 8386 Zähler. Der TecDax verzeichnete einen Verlust von 1,0 Prozent und wies 772 Punkte auf.

Die Absatzzahlen bestehender US-Eigenheime waren überraschend schwach ausgefallen. Für einen Stimmungsdämpfer in den Euro-Ländern sorgte auch der gesunkene Einkaufsmanagerindex des Markit-Instituts. Das sei kein gutes Signal, stellte Gerd Hassel von der BHF-Bank fest. "Wir laufen nicht in eine neue Rezession hinein, werden aber im zweiten Halbjahr geringere Wachstumsraten sehen."

Vorsichtig macht die Anleger nach Worten von Börsianern auch die anhaltende Sorge über die Schuldenkrise und Stabilität der südeuropäischen Banken. "Das Thema köchelt weiter vor sich hin und sorgt damit für eine Grundnervosität", sagte ein Händler.

Im Dax notierten die Aktien der Commerzbank mit 2,5 Prozent im Minus und die der Deutschen Bank 1,8 Prozent tiefer.

Schwach waren auch HeidelbergCement mit einem Abschlag von 4,1 Prozent. Wie die indische Zeitung "Business Standard" berichtete, buhlen die europäischen Zementkonzerne HeidelbergCement, Lafarge, CRH und Italcementi um das Zementgeschäft des indischen Unternehmens Murli Industries. Die Analysten der DZ Bank bezeichneten den von der Zeitung genannten möglichen Kaufpreis von 540 bis 550 Millionen Dollar als hoch und äußerten Zweifel, dass diese Transaktion von den Anlegern positiv aufgenommen werde.

Die Titel der Lufthansa profitierten dagegen von Analystenkommentaren und legten 2,3 Prozent zu. Nach JP Morgan hob auch die Citigroup das Kursziel für Aktie an.

Gegen den Markttrend behaupten konnten sich auch die Titel von BASF, die 0,2 Prozent gewannen. Der weltgrößte Chemiekonzern übernimmt das Spezialchemie-Unternehmen Cognis für 3,1 Milliarden Euro. Die Übernahme sei sinnvoll, sagte ein Börsianer. Der Kaufpreis sei nicht zu hoch, zudem sei nicht mit einer Kapitalerhöhung zu rechnen.

Im TecDax besonders gefragt waren Dialog Semicon. Die Aktien des Chipentwicklers setzten sich mit einem Plus von 5,0 Prozent an die Spitze des Index, nachdem erneute Spekulationen auf ein Übernahmeangebot die Runde machten. "Es gibt das schon sehr alte Gerücht, dass Infineon interessiert sein könnte", sagte ein Börsianer. Infineon wollte sich nicht äußern.

Quelle: ntv.de, wne/rts

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