Marktberichte

Kleines Plus gerettet Dax zeigt die Zähne

Der deutsche Aktienmarkt hat am Donnerstag zum Handelsschluss nach einem nervösen Börsentag ein kleines Plus gerettet. Der nötige Rückenwind kam aus den USA, wo die Börsen trotz schwacher Arbeitsmarktdaten Kursgewinne verbuchten.

Der Dax ging mit einem Plus von 0,2 Prozent auf 4738,47 Punkte aus dem Handel. Der MDax legte 1,8 Prozent zu auf 5489 Punkte. Der TecDax kletterte 1,7 Prozent auf 594,26 Punkte.

"Das Hin und Her wird uns noch eine Weile erhalten bleiben", vermutete Aktienhändler Andreas Lipkow von MWB Fairtrade. "Die Anleger, die auf steigende Kurse setzen, nutzen weiterhin jede Kursschwäche zum Aufbau von Positionen." Derzeit werde mit einem Zeithorizont von sechs Monaten auf ein Ende der Rezession gehofft. Die überraschend stark gestiegene Zahl der Erstanträge in den USA bremsten den Markt allerdings etwas. Der Helaba zufolge ist es noch zu früh, um das Ende der Rezession in den USA auszurufen. Die Zahl der registrierten Arbeitslosen habe ihren Höhepunkt noch nicht überschritten.

Nach den kräftigen Kursverlusten der vergangenen Tage hat die Aktie des Stahlkonzerns Salzgitter zur Erholung angesetzt. Mit einem Tagesplus von fünf Prozent führten die Papiere des Unternehmens die Gewinnerliste an. An den Vortagen hatte die Aktie wegen einer Gewinnwarnung des Rivalen ThyssenKrupp deutlich Federn lassen müssen. Die Quartalszahlen von Salzgitter fielen jedoch weniger schlecht aus als erwartet, was nun die Kurserholung einläutete. Auf Sicht von fünf Tagen hatten Salzgitter bis Mittwochabend über 14 Prozent verloren, ThyssenKrupp hatten knapp zwölf Prozent eingebüßt. Die ThyssenKrupp-Aktien lagen ein Prozent höher. Die Titel des Stahlhändlers Kl öckner&Co, der ebenfalls Quartalszahlen vorgelegt hat, gewannen 6,3 Prozent.

Dividendenausschüttungen drückten optisch die Kurse von Metro, K+S und Puma. Der Handelsriese Metro sch üttete an seine Stammaktionäre 1,18 Euro je Aktie aus, Vorzugsaktionäre erhielten 1,298 Euro je Aktie. Die im Dax notierten Stammaktien gaben bis Handelsschluss mit 1,01 Euro bzw. drei Prozent etwas weniger nach als die Ausschüttung. K+S zahlte seinen Anteilseignern 2,40 Euro je Aktie, der Kurs verlor bis Handelsschluss mit 2,44 Euro noch ein kleines Stück mehr. Dritter im Bunde, Puma, zahlte seinen Aktionären 2,75 Euro je Aktie. Die MDax-Aktie ging mit einem Verlust von 2,9 Prozent oder 4,53 Euro Minus aus dem Handel. Auswirkungen auf die Indizes haben Dividendenabschläge übrigens nicht - als so genannte Performanceindizes berechnen Dax und MDax die Ausschüttungen in die Indexentwicklung mit ein.

Auch die Pharmabranche war gefragt. Die Aktien von Stada kletterten nach ihrer Zahlenvorlage um 10,1 Prozent. Der Generikahersteller habe besser abgeschnitten als erwartet und zudem die Prognosen für 2009 bestätigt das alles wirke positiv, sagte ein Börsianer. "Trotz des Gewinnrückgangs um 20 Prozent war das erste Quartal eines der besseren für Stada", urteilte Equinet-Analyst Martin Possienke. Celesio-Titel gewannen 5,9 Prozent. Die Börse honorierte zu den überraschend starken Zahlen den bestätigten Ausblick des Pharmahändlers.

Titel von ProSiebenSat.1 Media kletterten um 13,4 Prozent, nachdem der TV-Konzern dank strikter Kostenkontrolle operativ mehr verdient hatte als erwartet. In der Baubranche mussten Anleger ein gemischtes Bild verdauen. Hochtief-Aktien legten nach Zahlen um 5,5 Prozent zu. Händlern zufolge bremsten allerdings die von der australischen Tochter Leighton gekappten Ziele etwas. HeidelbergCement stürzten derweil um 14,4 Prozent ab und waren damit MDAX-Schlusslicht. Händler verwiesen auf anhaltende Finanzierungsprobleme des hoch verschuldeten Baustoffkonzerns.



Anleger des Bezahlsenders Premiere hoffen durch den belebenden Effekt eines Neustarts unter neuem Namen. Die Aktie legte sechs Prozent zu. Künftig firmiert der Sender unter dem Namen Sky Deutschland und nimmt dafür eine hohe Abschreibung auf den Wert des alten Namens in Kauf. Die Abschreibung drückt das Nettoergebnis im zweiten Quartal nach Unternehmensangaben um 256,1 Mio. Euro.

Quelle: ntv.de

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