Marktberichte

DaimlerChrysler mit Rückrufaktion Dax zog im Sog der New Yorker Märkte an

Die positiven Vorgaben der Wall Street sorgten für weiter steigende Kurse beim deutschen Aktienindex. Ein Händler wies auf die stärkeren Umsätze hin. Demnach sind zahlreiche Kleinaktionäre an der Börse aktiv. "Die Anleger haben Angst, einen Aufschwung zu verpassen und wollen unbedingt am Anfang schon dabei sein", sagte Norbert Empting, Aktienhändler beim Börsenmakler Schnigge. Dennoch warnen aber zahlreiche Analysten, dass die pessimistische Grundstimmung noch nicht überwunden sei.

Zahlreiche Meldungen setzten heute den Kurs von DaimlerChrysler unter Druck. Der deutsch-amerikanische Autokonzern ruft rund 1,6 Millionen Jeep Grand Cherokee in die Werkstätten zurück. Als Grund gab DaimlerChrysler ein mögliches Problem beim Automatikgetriebe an. Damit reagiert der Autobauer auf Beschwerden von Fahrzeugbesitzern. Diese hatten moniert, die Autos neigten zum Zurückrollen, auch wenn sich der Hebel der Automatik-Schaltung in der "Parkposition" befinde. Außerdem hat der kanadische Bombardier-Konzern angekündigt, eine Milliardenklage gegen DaimlerChrysler anzustreben. Der neue Adtranz-Eigentümer Bombardier behauptet, dass das Nettovermögen von Adtranz zum Stichtag der Übernahme durch Bombardier im April 2001 erheblich vom zugesicherten Volumen abgewichen sei. Die außergerichtlichen Einigungsversuche seien gescheitert. DamilerChrysler bezeichnete die Schadensersatzforderung in Höhe von einer Milliarde Euro als "abwegig und in jeder Hinsicht unbegründet". Dennoch gab das Papier von DaimlerChrysler rund 1 Prozent nach auf 43,51 Euro.

Übernahmepläne in der Chip-Industrie sorgten für einen Kursanstieg bei Infineon. Der US-Speicherchip-Hersteller Micron Technology will nach Angaben der südkoreanischen Hynix vier Milliarden Dollar für die Übernahme des Speicherchipgeschäfts von Hynix bezahlen. Ein Händler meinte, dass Übernahmen zu einem notwendigen Abbau der Überkapazitäten in der Branche führen könnte. Die Aktie von Infineon schloss mit einem Plus von 2,8 Prozent bei 26,29 Euro.

Auf der Gewinnerseite standen auch die Versicherer Münchner Rück, Allianz und MLP. Arne Jokusch, Versicherungsspezialist bei Merck Finck sagte dazu: "Nach all den bedrückenden Neuigkeiten um Asbest und Enronitis erkennen Marktteilnehmer, dass die Fundamentaldaten der Versicherer in Ordnung sind."

Zulegen konnte auch die Aktie von Linde. Das Papier zog um knapp 3 Prozent an und schloss damit bei 53,90 Euro. Händler führten den Anstieg auf eine Hochstufung auf "Kaufen" von "Halten" durch die Deutsche Bank zurück.

Auf der Verliererseite befand sich die Aktie von Epcos. Der Grund: Der Vorstandschef des Herstellers elektronischer Bauelemente rechnet für das laufende Geschäftsjahr 2001/02 mit einem Umsatzrückgang von bis zu 30 Prozent. Die Aktie gab 1,3 Pozent nach auf 44,40 Euro.

Größter Verlierer war die Aktie von Fresenius Medical Care. Der Kurs verringerte sich um knapp 5 Prozent auf 62,09 Euro, nachdem das Papier bereits am Mittwoch wegen Rückstellungen in Millionenhöhe für Rechtsstreitigkeiten in den USA 4,2 Prozent eingebüßt hatte.

Quelle: ntv.de

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