Stress aus China Deutliche Verluste in Asien
10.06.2008, 12:48 UhrAn den asiatischen Aktienmärkten ist es am Dienstag auf breiter Front nach unten gegangen. Unter Druck gerieten vor allem die chinesischen Indizes, die auf die Anhebung des Mindestreservesatzes bei den Banken kräftig korrigierten. Die Schwäche wirkte sich auch in Hongkong und anderen Aktienmärkten aus.
In Japan rutschte der Nikkei mit minus 1,1 Prozent und 14.021 Punkten auf den tiefsten Schlussstand seit zwei Wochen ab. Die Investoren sorgten sich hier um eine global um sich greifende Stagflation. Der breitere Topix Index rutschte um ein Prozent auf 1.383 Punkte ab. Hier gerieten vor allem die Banken unter Druck, nachdem die Lehman Brothers am Vortag meldeten, im zweiten Quartal 2,8 Mrd. US-Dollar Verlust zu erwarten.
Mitsubishi UFJ verloren 1,8 Prozent auf 1.066 Yen, Mizuho Financial gaben 1,3 Prozent auf 553.000 Yen nach und Sumitomo Financial Group verloren zwei Prozent auf 891.000 Yen. Auch die Immobilienwerte standen unter Abgabedruck. So gaben Mitsui Fudosan um 2,5 Prozent auf 2.380 Yen nach, Mitsubishi Estate rutschten 1,7 Prozent nach unten und bei Sumitomo Realty ging es 4,3 Prozent nach unten.
Auch die Exportwerte waren nicht gefragt, trotzdem der US-Dollar gegenüber dem Yen auf den höchsten Stand seit drei Monaten zulegen konnte. Canon verloren zwei Prozent, bei Advantest Corp ging es um drei Prozent nach unten. Um 1,1 Prozent zulegen konnte dagegen die Aktie der Softbank Corp. Das Unternehmen wird Apples IPhone ab Mitte Juli in Japan vertreiben.
In Hongkong ging es kräftig nach unten. Dort waren die Börsen am Montag geschlossen, wodurch die Investoren erst mit Verspätung auf die Anhebung des Mindestreservesatzes für Banken in China reagieren konnten. Unter Druck gerieten hier die Papiere der Banken, Versicherer und Immobilienwerte.
Der Hang Seng Index verlor 4,2 Prozent auf 23.375 Punkte, der Hang Seng China Enterprises Index sackte um 5,35 Prozent auf 12.789 Punkte ab.
Ein Analyst der Core Pacific-Yamaichi sagte, dass der Markt davon ausging, dass die Regierung die Währungspolitik nach dem Erdbeben etwas lockert. Diese Hoffnung sei nun zerstört.
Deutlich nach unten ging es heute auch für die Telekomwerte. China Telecom gaben 5,2 Prozent nach, China Netcom verloren 9,6 Prozent und China Unicom büßten 8,3 Prozent ein. Die Ölraffinierer reagierten auf den über das Wochenende kräftig gestiegenen Ölpreis und schlossen mit Abschlägen. Bei der PetroChina ging es 5,5 Prozent nach unten, Sinopec verloren 5,9 Prozent. Auch die Airlines quittierten den Preisanstieg bei Öl mit Abschlägen. China Southern Airlines verloren 5,5 Prozent, China Eastern Airlines korrigierten um knapp sechs Prozent und die Cathay Pacific rutschten fünf Prozent ab.
Die Immobilienwerte brachen ebenfalls ein. So ging es bei der Hang Lung Properties um 5,6 Prozent nach unten, die China Construction verlor knapp fünf Prozent und bei China Merchants Bank ging es um fünf Prozent nach unten, Bank of Communications verloren 4,8 Prozent.
Auch in Südkorea ging es abwärts. Der Kospi schloss 1,9 Prozent leichter bei 1.774 Punkten nahe eines Zwei-Monatstiefs. Der technologie-orientierte Kosdaq- Index verlor 1,7 Prozent auf 626 Punkte. Hier waren es neben den allgemeinen Sorgen um die Weltwirtschaft auch innenpolitische Gründe, die die Aktien nach unten zogen. Die südkoreanische Regierung hat angeboten, geschlossen zurückzutreten. Im Land gibt es heftige Proteste gegen die Wiederaufnahme des Imports von US-Rindfleisch.
Hynix Semiconductor verloren 0,8 Prozent auf 31.200 Won, Samsung Electronics büßten 2,9 Prozent ein und die LG Electronics gaben um 2,2 Prozent nach. Hyundai Heavy verloren 3,3 Prozent, Daewoo Shipbuilding verbilligten sich um 5,2 Prozent.
In China verlor der CSI 300 Index 8,1 Prozent auf 3.206 Punkte, der Shanghai A-Share Index rutschte um 7,73 Prozent auf 3.223 Punkte ab und der Shenzhen A-Share Index korrigierte um 7,45 Prozent auf 973 Punkte.
Der taiwanesische Taiex verlor 2,5 Prozent auf 8.370 Punkte, in Thailand gab der SET Index um 1,7 Prozent nach und in Indien verliert der Sensex Index 0,94 Prozent auf 14.923 Punkte.
Quelle: ntv.de