Moderate Gewinnmitnahmen Dezentes Rot in Asien
26.10.2010, 13:51 Uhr
Asiens Börsianer tendieren größtenteils zu Gewinnmitnahmen. Dies ist vor allem auf die Quartalsberichtssaison zurückzuführen, die allmählich Fahrt aufnimmt. Die Abschläge bleiben allerdings begrenzt und in Korea, Taiwan und Thailand sind auch positive Vorzeichen zu finden.
Schnäppchenjäger und die Eindeckung von Short-Positionen brachten den japanischen Nikkei vorübergehend nach oben. Der weiterhin hohe Yen blieb jedoch weiter ein entscheidender Belastungsfaktor, der die Marktteilnehmer schnell wieder auf die Verkäuferseite brachte. Japans Leitindex verlor schlussendlich 0,3 Prozent auf 9377 Punkte. Der breitere Topix gab 0,4 Prozent auf 818 Zähler ab. Dabei wurden vor allem die Exportwerte weiter gemieden. Im Autosektor etwa gaben Toyota 0,9 Prozent und Honda 0,5 Prozent ab. Yamaha Motor knickten um 2,0 Prozent ein, nachdem der Motoradhersteller eine Rückrufaktion in Brasilien ankündigen musste. Daneben gaben Bridgestone 1,4 Prozent ab; die Aktie des Baumaschinen-Herstellers Komatsu ging um 2,3 Prozent nach unten. Im Technologiesektor verloren Canon 1,1 Prozent und Ricoh 2,2 Prozent. Die Aktie von Sony allerdings verbesserte sich um 0,7 Prozent, nachdem Spekulationen aufgekommen waren, wonach Apple an der Übernahme des japanischen Elektronikriesen interessiert sein könnte. Im Pharmasektor schlossen Takeda unverändert bei 3815 Yen; Daiichi Sankyo gaben 0,8 Prozent ab. Die Aktie von Astellas Pharma fiel um 1,1 Prozent, nachdem die Zeitung "Nikkei" für den Konzern im laufenden Geschäftsjahr einen deutlichen Gewinnrückgang prognostiziert hatte.
In Korea konnte sich der Kospi um weitere 0,2 Prozent nach oben arbeiten. Der Index schloss bei 1919 Punkten, und erreichte damit ein weiteres Jahreshoch. Dabei profitierte der Markt unter anderem von den fortgesetzten Zukäufen ausländischer Investoren. Weiterhin gekauft wurden die Werte der Schiffsbauer, die vom derzeit hohen Auftragsbestand der Unternehmen profitierten. Hyundai Heavy Industries etwa gewannen 1,2 Prozent hinzu, Samsung Heavy Industries stiegen um 2,8 Prozent. Daneben ließ der gestiegene Won die Titel der Fluggesellschaften interessant erscheinen. Hier verbesserten sich Korean Air um 2,7 Prozent und Asiana Airlines um 1,2 Prozent. Im Bausektor verteuerten sich Samsung Engineering um 1,1 Prozent und Doosan Engineering um 2,5 Prozent. Weiterhin gefragt blieb auch die Aktie von Kia Motors, die um 2,3 Prozent anzog. Dagegen gaben Hyundai Motor 0,3 Prozent ab. Auch die Technologiewerte wurden eher links liegen gelassen. Hier fielen Samsung Electronics um 1,0 Prozent und LG Electronics um 1,5 Prozent. Die Aktie des Chipherstellers Hynix tauchte im Vorfeld des für Donnerstag erwarteten Quartalsberichts um 2,5 Prozent ab.
In Hongkong ging der Hang Seng Index leicht um 0,1 Prozent nach unten auf 23.601 Punkte. Dafür waren insbesondere einige enttäuschende Quartalsberichte und sonstige Unternehmensmeldungen verantwortlich. Die Stimmung für den Gesamtmarkt blieb dagegen freundlich. Im Blickpunkt standen unter anderem die Autowerte. Hier verteuerten sich Geely um weitere 2,2 Prozent. BYD brachen dagegen um 10,2 Prozent ein, nachdem der Auto- und Batterien-Produkzent für das dritte Quartal einen massiven Gewinnrückgang gemeldet hatte. Die Aktie von Brilliance China gab 3,9 Prozent ab. Im Rohstoffsektor verbilligten sich Aluminum Corp. of China nach schwachen Zahlen um 4,3 Prozent. Anhui Conch gingen um 0,7 Prozent nach unten, obwohl der Zementproduzent seinen Nettogewinn im dritten Quartal um 45 Prozent gesteigert hatte. Dagegen zeigten sich die Ölaktien größtenteils robust, nachdem die chinesische Regierung Preiserhöhungen für Benzin und Diesel beschlossen hatte. PetroChina gewannen angesichts dessen 0,9 Prozent hinzu, Sinopec zogen um 2,8 Prozent an. Im Finanzsektor verteuerten sich Bank of China um 1,6 Prozent und China Construction Bank um 0,9 Prozent; ICBC stiegen um 0,2 Prozent. Im Infrastrukturbereich brachen China Railway Construction um 13,7 Prozent ein, nachdem der Konzern hohe Verluste aus seinem Eisenbahn-Großprojekt in Saudi-Arabien angekündigt hatte. China Railway Group gaben 2,7 Prozent ab.
In China verlor der Shanghai Composite Index 0,3 Prozent auf 3042 Punkte. Taiwans TAIEX gewann dagegen 0,4 Prozent auf 8343 Zähler hinzu. In Indien fiel der Sensex um 0,4 Prozent auf 20.214 Stellen. Thailands SET verbesserte sich bisher um 0,5 Prozent auf 997 Punkte.
Quelle: ntv.de