Inside Wall Street Die Liebe und das Geld
14.02.2008, 10:19 UhrHeute ist Valentinstag. Amor spitzt seine Pfeile, und die Männer zücken ihre Geldbeutel. Satte 160 Dollar geben sie im Schnitt aus, um die Liebste zu verwöhnen. Die Frauen wiederum tragen rund 80 Dollar in die Läden, unterm Strich geben die Amerikaner damit etwa 17 Milliarden Dollar aus - dem Verbraucher scheint es so schlecht nicht zu gehen.
Ganz spurlos gehen die wirtschaftlich unsteten Zeiten indes nicht am amerikanischen Kunden vorbei. Nach einer Studie des Einzelhandelsverbandes NRF haben sich zwar die Ausgaben zum Tag der Liebe kaum verändert, das Ausgabeverhalten aber schon. So scheinen ganz teure Valentins-Geschenke - also Schmuck und Juwelen - in diesem Jahr etwas weniger gefragt zu sein, und auch Vergängliches ist out: Bei Schokolade und Blumen zeichnen sich leichte Umsatzrückgänge ab.
Dafür scheinen die Liebenden des Landes mehr Zeit miteinnder verbringen und sich diese so angenehm wie möglich gestalten zu wollen. Etwa die Hälfte der Amerikaner investiert folglich in ein Dinner im Restaurant - deutlich mehr als im Vorjahr. Auf der weniger romantischen Seite nimmt hingegen die Zahl der Geschenkgutscheine zu. Auch das ist wohl ein Zeichen der Zeit; immerhin können der oder die Beschenkt sich selbst das Passende suchen, kein Geschenk wird unnötig gekauft und nachher in einer staubigen Schublade vergessen.
Keinen Anteil am schwächeren Verbrauchervertrauen scheint die Grußkarten-Industrie zu nehmen. Fast 60 Prozent der Amerikaner verschicken ein oder mehrere. Es tut Corporate America wieder einmal gut, dass man in den USA zu Valentinstag nicht nur an den Partner denkt, sondern auch an eine Menge Verwandte und Freunde. So fallen nur zwei Drittel der Gesamtausgaben auf den Lebenspartner, ein weiteres Drittel verteilt sich auf Mütter und Töchter, Kollegen im Büro, Schulkameraden - und Haustiere.
Letzteres wiederum beweist, dass es den Amerikanern nicht allzu schlecht gehen kann. Immerhin 17 Prozent beschenken heute Hund und Katze, insgesamt 367 Millionen Dollar werden für rote Schleifchen, Leckerchen in Herzform und anderen Unfug ausgegeben.
Quelle: ntv.de