Nach der Bernanke-Rede Dollar etwas stärker
10.06.2008, 19:21 UhrSpekulationen auf steigende Zinsen in den USA haben dem Dollar Auftrieb gegeben. Der Euro fiel am Dienstagnachmittag im Vergleich zum Vorabend um über einen Cent auf 1,5510 Dollar. Und auch zum Yen konnte die US-Währung Boden gutmachen: Für einen Dollar mussten zeitweise bis zu 107,13 Yen und damit soviel wie seit drei Monaten nicht mehr gezahlt werden.
Auslöser des Dollar-Anstiegs waren Händlern zufolge die Aussagen von US-Notenbankchef Ben Bernanke. Dieser warnte, dass der jüngste Anstieg der Energiepreise die Aufwärtsrisiken für die Teuerung und die Inflationserwartungen verstärkt habe. Das werde die Federal Reserve nicht hinnehmen: Sie werde sich mit Kraft gegen eine Aushöhlung der langfristigen Inflationserwartungen zur Wehr setzen, kündigte Bernanke an. Sonst drohten negative Folgen für das Wachstum und die Preisstabilität.
Damit räumt der Notenbanker der Entwicklung des Preisniveaus eine wichtigere Rolle ein als bislang. Das habe zur Folge, dass am Markt immer stärker mit einer Zinserhöhung in den USA gerechnet werde, sagten Volkswirte. Deswegen mache der Dollar wieder das gut, was er in der vergangenen Woche verloren hatte, als EZB-Präsident Jean-Claude Trichet überraschenderweise eine Zinserhöhung in der Euro-Zone ins Spiel brachte und der Euro daraufhin in die Höhe schoss.
An den Rentenmärkten drückte die Aussicht auf steigende Zinsen die Stimmung. Am Nachmittag lag der Bund-Future 30 Ticks niedriger bei 111,03 Zählern. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe stieg auf 4,528 (Vortag: 4,456) Prozent. Die Umlaufrendite börsennotierter öffentlicher Anleihen zog an auf 4,63 (4,53) Prozent. Der Rex-Rentenindex sackte dagegen um 0,4 Prozent ab auf 114,2930 Punkte. Den Referenzkurs für die Gemeinschaftswährung legte die EZB am Mittag mit 1,5526 (1,5784) Dollar fest.
Quelle: ntv.de