Bernanke verwirrt Dollar sucht Richtung
07.04.2008, 07:52 UhrBeim Übergang vom asiatisch dominierten in den europäisch geprägten Devisenhandel fällt der Euro am Montag gegenüber dem Dollar zurück und notiert wieder unter der Marke von 1,57 US-Dollar. Auch verglichen mit dem Yen macht der Greenback Boden gut.
Für die jüngste Erholung der US-Währung machen Händler unter anderem die Aussagen von Ben Bernanke vor dem gemeinsamen Wirtschaftsausschuss von Senat und Repräsentantenhaus in der vergangenen Woche verantwortlich. In diesem Rahmen hatte der Chairman der Federal Reserve zwar erstmals das Wort "Rezession" in den Mund genommen, gleichzeitig allerdings auf die Möglichkeit eines volkswirtschaftlichen Wachstums im zweiten Halbjahr hingewiesen. Darüber hinaus hatten als enttäuschend eingestufte Konjunkturdaten aus dem gemeinsamen europäischen Währungsgebiet den Dollar gestützt.
Aus fundamentaler Sicht blieben allerdings die wichtigen Unterschiede hinsichtlich Leitzinsniveau und Wachstumsdynamik bestehen, betonen Marktteilnehmer. "Eine Rezession in den USA ist nach wie vor keine alte Nachricht", sagt etwa David Gilmore, Partner bei Foreign Exchange Analytics. Der Schatten einer schrumpfenden Ökonomie mache es schwer, von einer Bodenbildung beim Dollar zu sprechen. Zugleich sei jedoch fraglich, ob die Europäische Zentralbank eine weitere Aufwertung des Euro zulassen werde.
Vor diesem Hintergrund und angesichts der nur zweitrangigen Konjunkturdaten, die in dieser Woche auf dem Veröffentlichungskalender stehen, dürfte dem Devisenhandel in den kommenden Tagen eine klare Richtung fehlen. Lediglich neue Hiobsbotschaften aus dem US-Bankensektor oder eine enttäuschend anlaufende Berichtssaison könnten die gemeinsame europäische Währung auf neue historische Höchststände tragen.
Quelle: ntv.de