Fünfte Minus-Woche Dow & Co. rutschen
27.09.2002, 22:04 UhrDie Stimmung in New York am Freitag war schlecht. General Electric wurde von Analysten "auseinandergenommen und als weitere Spaßbremse war Philip Morris am Werk - der größte "Zigarettendreher" der Welt senkte seine Gesamtjahresprognosen. Im Ergebnis haben die Wall Street-Indizes in der fünften Woche in Folge nachgegeben.
Der Dow Jones ging um 3,7 Prozent leichter bei 7.701 Zähler ins Wochenende, die Nasdaq beendete den Freitagshandel mit einem Minus von 1,8 Prozent bei 1.199 Zählern.
Die Probleme seien immer noch die gleichen, so James Volk von D.A. Davidson and Co. Schwache Unternehmenszahlen, schleppende Konjunktur und die internationale Politik. Solange diese drei Probleme nicht gelöst seien, werde es keinen langfristigen Aufwärtstrend an den Börsen geben.
Erfreuliches gab es allerdings von der Konjunkturseite. Die US-Wirtschaft ist nach Angaben des US-Handelsministeriums im zweiten Quartal hochgerechnet um 1,3 Prozent gewachsen. Analysten hatten beim Bruttoinlandsprodukt im abgelaufenen Quartal mit einem Wachstum von 1,2 Prozent gerechnet.
Das Vertrauen der US-Verbraucher in die Wirtschaftsentwicklung ihres Landes ist der jüngsten Studie der Universität Michigan zufolge im September auf 86,1 Punkte nach 87,6 Punkten im Vormonat gesunken, lag damit aber immer noch über den Analystenschätzungen von 85,9 Punkten.
Gleich zwei Abstufungen gab es für General Electric. Sowohl die Investmentbank Lehman Brothers als auch Credit Suisse First Boston senkten ihre Bewertung für die Aktie des Mischkonzerns und die Gewinnschätzungen. Die Aktie verlor 7,2 Prozent auf 24,47 Dollar.
Der weltgrößte Zigarettenhersteller Philip Morris hat seine Gewinnerwartungen für das Gesamtjahr deutlich nach unten korrigiert. Der Gewinn je Aktie werde nur noch um 3 bis 5 Prozent steigen, so das Unternehmen. Bislang war Philip Morris von einem Wachstum zwischen 9 und 11 Prozent je Anteilsschein ausgegangen. Das Papier verlor 11,4 Prozent auf 37,86 Dollar.
Die amerikanische Luftfahrtbranche ist weiter unter Druck. Delta Airlines hat die Streichung von 1.500 Stellen angekündigt und erwartet für das dritte Geschäftsquartal einen Verlust von 350 Mio. Dollar. Die drittgrößte Fluglinie der USA muss nach eigenen Angaben angesichts der verschlechterten Ertragslage die Konditionen für bestehende Kreditlinien neu verhandeln. Die Aktie ging mit einem satten Minus von 24,4 Prozent auf 8,69 Dollar aus dem Handel.
Der US-Pharmakonzern Wyeth erwartet für das laufende Jahr einen Gewinn unter den Analystenerwartungen. Der Umsatz mit Hormonersatzprodukten sei durch Studien über angebliche Gesundheitsrisiken dieser Medikamente beeinträchtigt worden, so das Unternehmen. Wyeth rechnet nun noch mit einem Gewinn zwischen 2,22 und 2,32 Dollar je Aktie, Analysten hatten bislang mit einem Plus von 2,49 Dollar je Anteilsschein gerechnet. Die Aktie wurde mit einem Minus von 19,12 Prozent auf 31,10 Dollar regelrecht verprügelt.
Die zweitgrößte lokale US-Telefongesellschaft SBC Communications will angesichts des hohen Konkurrenzdrucks weitere 11.000 Stellen streichen und seine Investitionen um rund 25 Prozent zurückfahren. Der geplante Abbau entspreche einer Verringerung der Belegschaft um weitere sechs Prozent, nachdem SBC in diesem Jahr bereits 10.000 Arbeitsplätze gestrichen habe, so das Unternehmen. Für das Papier ging es um knapp acht Prozent auf 20,15 Dollar nach unten.
Quelle: ntv.de