Es geht wieder runter ins Tal Dow & Co. schmieren ab
10.08.2011, 22:30 UhrNach den kräftigen Zugewinnen des Vortages wird nun auch wieder an der Wall Street gezittert. Der Blick geht diesmal nach Frankreich, dessen Banken stark in den schuldenbelasteten Peripherie-Staaten der Euro-Zone engagiert sind. Aber auch die amerikanische Konjunktur- und Schuldenkrise macht den New Yorker Börsianern weiter große Sorgen.
Die New Yorker Börsen haben sich am Mittwoch nach der kurzen Erholung am Vortag wieder auf Talfahrt begeben. Sorgen um den französischen Bankensektor ließen die drei wichtigsten Indizes um mehr als vier Prozent fallen.
Am Markt wurde befürchtet, dass die Probleme von Frankreichs Großbanken auf die US-Geldhäuser übergreifen könnten. Die Geldinstitute des deutschen Nachbarn sind traditionell stark in den schuldenbelasteten Peripherie-Staaten der Euro-Zone engagiert. "Frankreich hält 350 Milliarden Dollar an italienischen Schulden in den Banken-Büchern", sagte Analyst Dave Rovelli von Canaccord Adams.
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss mit einem Minus von 4,6 Prozent auf 10.719 Punkte. Im Handelsverlauf pendelte der Leitindex zwischen 10.686 und 11.228 Stellen. Der breiter gefasste S&P 500 fiel 4,4 Prozent auf 1120 Zähler. Die technologieorientierte Nasdaq verlor 4,1 Prozent auf 2381 Zähler.
In Europa verlor der Dax 5,1 Prozent auf 5613 Zähler, der französische CAC40 5,5 Prozent auf 3002 Punkte. Die europäischen Indizes Stoxx50 und EuroStoxx brachen um 4,4 beziehungsweise fast sechs Prozent ein.
Neben Frankreich prägten Sorgen um die schwächelnde US-Konjunktur und die Schuldenkrise der weltgrößten Volkswirtschaft den Handel. Die US-Notenbank Fed hatte zwar am Dienstag mit ihrer Zusage, die Zinsen in den kommenden zwei Jahren niedrig zu halten, für eine späte Rally an der Wall Street gesorgt. Die Erklärung der Zentralbank unterstrich aber auch die Anfälligkeit der amerikanischen Wirtschaft und deutete für die unmittelbare Zukunft auf schwankungsanfällige Märkte. Die Notenbanker rechnen damit, dass sich die US-Wirtschaft deutlich schwächer als erwartet entwickelt. "Wir sind ganz eindeutig in einer extrem volatilen Phase", fasste Paul Mendelsohn von Windham Financial Services die Lage zusammen.
Bei den Einzelwerten standen die Disney-Aktien im Mittelpunkt. Die Papiere des größten US-Unterhaltungskonzerns fielen um 9,1 Prozent. Analysten sahen im Quartalsbericht wenig Zeichen, dass Disney in der Lage ist, in der schwachen US-Konjunktur gute Geschäfte zu erzielen.
Bank of America gaben 10,9 Prozent nach. Die Versicherung von BofA-Chef Brian Moynihan, keine neue Aktien auszugeben, half dem Aktienkurs nur kurzzeitig.
Quelle: ntv.de, rts