Alcoa zieht an Dow erstmals über 13.300
07.05.2007, 22:33 UhrDas anhaltende Fusionsfieber hat die US-Börsen erneut beflügelt und dem Dow Jones zu einem weiteren Rekordhoch verholfen. Analysten zeigten sich angesichts der hohen Liquidität auf dem Markt zuversichtlich, dass die Gewinnserie anhalten dürfte.
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss mit einem Plus von 0,36 Prozent bei 13.312 Punkten. Im Verlauf hatte er sich zwischen 13.260 und 13.317 Zählern bewegt. Eine derartige Rally, in der der Dow an 24 von 27 Tagen im Plus schloss gab es zuletzt 1927.
Der breiter gefasste S&P-500 legte 0,26 Prozent auf 1.509 Zähler zu. Der Index der Technologie-Börse Nasdaq gab dagegen 0,05 Prozent auf 2.570 Punkte nach.
Mit einem Gebot in Höhe von 27 Milliarden Dollar für den kanadischen Rivalen Alcan setzt der US-Aluminiumkonzern Alcoa die jüngsten Großübernahmen fort. Das Fusionsfieber der Unternehmen lasse erkennen, dass die Unternehmenschefs die Aktienkurse im Vergleich zu den erwarteten Gewinnen immer noch günstig bewerten, sagte Chip Hanlon von Delta Global Advisors. Das sei für vorsichtige Investoren ein Grund, ihre Fühler wieder in den Markt zu strecken.
Die Fusionen seien ein Anzeichen dafür, wie viel überschüssiges Geld auf dem Markt ist, sagte Jim Paulsen von Wells Capital Management. Dies gebe Anlass für die Hoffnung, die Kursanstiege könnten in der nächsten Zeit anhalten.
Sollte Alcoa mit seinem Gebot Erfolg haben, entstünde auch gemessen an der Produktionsmenge der mit Abstand größte Aluminiumhersteller der Welt. Alcoa-Aktien stiegen am Montag 8,3 Prozent auf 38,63 Dollar. Alcan-Papiere sprangen in Toronto um mehr als ein Drittel auf 90,57 kanadische Dollar und verhalfen damit auch dem Leitindex der Börse auf ein Rekordhoch.
Die Aktien des Rüstungskonzerns Armor Holdings stiegen um 5,42 Prozent auf 86,60 Dollar. Das Unternehmen willigte in eine Übernahme durch den britischen Rüstungskonzern BAE Systems ein.
Auch der US-Investor Warren Buffett trug mit seinen Äußerungen bei der Aktionärsversammlung seiner Investmentfirma Berkshire Hathaway zum Fusionsfieber bei. Buffett kündigte größere Übernahmen an. Mit Stand Ende März verfügte der Konzern über Bargeld in Höhe von 46 Milliarden Dollar und weitere 90 Milliarden Dollar in festverzinslichen Anlagen, auf die Buffett kurzfristig zugreifen kann.
Die Papiere von Johnson & Johnson (J&J) verloren dagegen 0,34 Prozent auf 64,26 Dollar. Nach enttäuschenden Studienresultaten stoppte der Pharma- und Medizintechnikkonzern die Entwicklung eines neuen Herzgefäße-Stents.
Quelle: ntv.de