Marktberichte

Wechselbad der Gefühle Dow gewinnt kräftig

Nach Rekordverlusten sahen die amerikanischen Börsen am Dienstag die steilste Rally der vergangenen sechs Jahre. Dies lag besonders daran, dass die Händler vom Kongress erwarten, doch noch einen Rettungsplan zu verabschieden und es dadurch im vierten Quartal aufwärts gehen könnte.

Der Dow-Jones-Index kletterte um 485 Zähler oder 4,7 Prozent auf 10.851 Punkte. Der marktbreite S&P-500-Index stieg um 58 Zähler oder 5,3 Prozent auf 1165 Punkte. Die Hightech-orientierte Nasdaq legte um 99 Zähler oder 5 Prozent auf 2082 Punkte zu.

Im abgelaufenen Monat verloren die Indizes rund 8 Prozent und im vergangenen Quartal sank der Dow um 5 und S&P sowie die Nasdaq um rund 9 Prozent.

Die Hoffnungen auf ein Rettungspaket der Regierung, das dem am Montag im Repräsentantenhaus gescheiterten zumindest ähnlich ist, stiegen im Tagesverlauf. Die Händler sind davon überzeugt, dass es am Mittwoch oder Donnerstag eine neue Abstimmung geben wird, die erfolgreicher verlaufen wird.

Auch die Politiker schürten diese Hoffnung, denn sie betonten, wie wichtig ein Paket zum Kauf der faulen Kredite nicht nur für die Wall Street sondern für die gesamte Wirtschaft des Landes und damit auch für die einzelnen Bürger ist. Ohne eine Rettung könnte die Kreditvergabe auch an die Bürger und kleine Unternehmen zum Erliegen kommen.

Durch ein Rettungspaket könnte es im kommenden Quartal aber wieder aufwärts gehen, nachdem nun das vierte Quartal in Folge mit Verlusten beendet wurde, eine Serie, die es seit 1977 nicht mehr gegeben hat. Um dies zu erreichen, scheint auch eine erneute Zinssenkung wahrscheinlicher.

Zusätzlichen Schwung erhielten die Märkte von Sheila Bair, der Chairwoman der Bankenversicherung FDIC, die im Kongress für eine Erhöhung der Einlagensicherung für Sparguthaben von 100.000 auf 250.000 Dollar wirbt.

Die Gewinner waren die Finanzwerte, die am Montag am stärksten verloren haben. Im Dow legte Citigroup um 19 Prozent zu, die Aktien von J.P. Morgan Chase kletterten um 14 Prozent und die von Bank of America um 16 Prozent. Die Papiere von Sovereign Bancorp machten die Verluste vom Vortag fast komplett wieder gut und stiegen um knapp 70 Prozent.

Die Konjunkturdaten waren allerdings gemischt. Während die Häuserpreise im Juli weiter im Rekordtempo um 16,3 Prozent fielen, stieg das Verbrauchervertrauen im September leicht auf 59,8 Punkte an. Allerdings war die Umfrage schon vor den heftigen Turbulenzen der letzten Tage abgeschlossen und könnte daher nicht mehr akkurat sein.

Außerhalb des Finanzsektors hat Pepsi Bottling Quartalszahlen gemeldet, die leicht besser sind als erwartet. Dennoch war der Gewinn gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurückgegangen und der Umsatz nur sehr schwach gewachsen. Für das nächste Quartal wurden die Aussichten aber leicht angehoben. Die Aktie legte um 3,9 Prozent zu.

Auch die Technologieaktien federten nach den Verlusten vom Montag nach oben. Der Computerhersteller Apple konnte 8 Prozent steigen und etwas von den 18 Prozent, die am Montag verloren wurden, wieder aufholen. Konkurrent Microsoft warnte aber, dass jedes Unternehmen von der Krise betroffen sein werde und damit auch sie. Deshalb stieg die Aktie nur um 6,7 Prozent.

Quelle: ntv.de

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