Coca-Cola sprudelt Dow greift ans Allzeit-Hoch
17.04.2007, 22:33 UhrVon Lars Halter, New York
Die US-Börsen sind weiter auf Rekord-Kurs. Am Dienstag stellte der Dow-Jones zeitweise sein Allzeit-Hoch von 12.786 Punkten ein, konnte die Gewinne aber nicht halten. Am Schluss verbesserten sich die Blue Chips 0,4 Prozent auf 12.773 Punkte – die Rekordmarke ist damit weiter zum Greifen nah.
Der marktbreite S&P-500-Index schließt mit einem Plus von 0,2 Prozent auf 1.471 Punkten, die Hightech-orientierte Nasdaq rutscht hingegen um 0,05 Prozent auf 2.516 Punkte ab, was mit Unsicherheit vor einer Flut von Hightech-Zahlen zusammenhing.
Die gute Laune hing vor allem mit günstigen Konjunkturdaten zusammen: Die Baubeginne und die Baugenehmigungen sind im vergangenen Monat um 0,8 Prozent gestiegen und damit etwas besser als erwartet.
Die Verbraucherpreise in den USA sind im März um 0,6 Prozent gestiegen, die Kernrate aber nur um moderate 0,1 Prozent. Obwohl immer mehr dagegen spricht, sich auf diesen Wert ohne Energie und Lebensmittel zu verlassen, tut die Wall Street eben dies und schließt aus den neuesten Daten, dass eine Zinsanhebung durch die Notenbank nicht unmittelbar bevorsteht.
Darüber hinaus gab es einige gute Quartalszahlen: Coca-Cola blickt auf ein Gewinnwachstum von 14 Prozent und schlägt mit Umsatz und Gewinn die Erwartungen der Analysten. Man hat das dem größten Umsatzwachstum seit fünf Jahren zu verdanken, das wiederum ausschließlich im Ausland stattfindet. In den USA sind die Zahlen rückläufig, weil das Unternehmen Schwierigkeiten hat, sich neuen Geschmackstrends und dem Trend weg von Kohlensäure-Drinks anzupassen.
Besser als erwartet meldet auch Johnson & Johnson. Zwar blickt der Konsum- und Pharma-Riese auf hohe Sonderkosten im Zusammenhang mit der Übernahme des Stent-Experten Conor, doch werden abzüglich dieser Posten die Prognosen geschlagen, nicht zuletzt dank eines Umsatzwachstums von mehr als 10 Prozent im Medikamenten-Sektor. Das Management ist optimistisch für das laufende Geschäftsjahr.
Die beiden Konsumriesen sind die größten Dow-Gewinner, gefolgt von dem Branchenkollegen McDonalds und der Baumarktkette Home Depot, die von den starken Zahlen aus dem Immobilienbereich profitiert – ebenso wie die Häuserbauer: KB Home klettert um 4,4 Prozent, Hovnanian um 3,5 Prozent.
Schlusslichter im Dow sind hingegen Verizon Communications mit einem Minus von 1 Prozent sowie die Papiere von Merck und DuPont.
Zahlen gibt es auch von einigen Finanz-Unternehmen: Wells Fargo schlägt die Erwartungen und verbessert sich im frühen Handel. Charles Schwab und der Onlinebroker TD Ameritrade hingegen blicken jeweils auf Zahlen unterhalb der Erwartungen der Analysten und sehen ihre Papiere im Minus.
Weitere Quartalszahlen stehen nach der Schlussglocke an, wenn einige Hightech-Schwergewichte in den Vordergrund rücken, darunter die Dow-notierten Riesen Intel und IBM sowie das Online-Portal Yahoo. Im Vorfeld der Zahlen handelten einige Hightech-Werte vorsichtig.
Quelle: ntv.de