Marktberichte

Optimismus - aber Vorsicht! Dow hält die 12.000

Einfach nur traurig.

Einfach nur traurig.

(Foto: REUTERS)

"Schwarzer Freitag"? Egal: neue Handelswoche, neues Glück. Die US-Anleger halten sich lange zurück. Zwischenzeitlich ist im Dow die 12.000er Marke gefährdet. Zum Handelsende bleibt ein Minus - aber der Abwärtstrend verlangsamt sich. Bei der Nasdaq kehrt er sich sogar um.

Dow Jones
Dow Jones 46.795,12

Die Verschärfung der Euro-Schuldenkrise und die weltweit eingetrübten Konjunkturaussichten haben zum Wochenauftakt auch an der Wall Street für Verunsicherung gesorgt. Während der Dax in Frankfurt unter der psychologisch wichtigen Marke von 6000 Punkten schloss, gaben die US-Börsen ihrerseits unter dem Druck nervöser Anleger aber am Ende nur leicht nach.

Einen neuen Hinweis auf die Konjunkturmisere lieferte am Montag das Washingtoner Handelsministerium, das einen überraschenden Auftragseinbruch der US-Industrie im April vermeldete. Etwas Zuversicht beim Blick über den Atlantik bot Händlern zufolge dagegen Bundeskanzlerin Angela Merkel, die effektivere Maßnahmen zur Haushaltskonsolidierung der Schuldenländer gefordert hatte.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte verabschiedete sich 0,1 Prozent leichter bei 12.101 Punkten aus dem Handel. Der breiter gefasste S&P-500 schloss praktisch unverändert bei einem Stand von 1278 Zählern. Der Nasdaq-Index erhöhte sich dagegen um 0,5 Prozent auf 2760 Stellen. In Frankfurt schloss der Dax 1,2 Prozent niedriger bei 5978 Punkten.

Bereits am Freitag hatten die US-Börsen herbe Verluste einstecken müssen, die den Dow auf Jahressicht ins Minus drückte. Am Montag konstatierten Experten zwar eine gewisse Stabilisierung, doch der Abwärtstrend schien längst noch nicht zu Ende zu sein. "Es ist ein sehr nervöser Markt und das wird so bleiben", sagte Börsenanalyst Peter Cardillo von Rockwell Global Capital. Sein Kollege Wayne Kaufman von John Thomas Financial zeichnete ein trübes Bild. "Wir glauben, dass wir uns nun in einem Bären-Markt befinden", erläuterte er. In der Börsen-Sprache steht der Bär für massiven Druck auf die Kurse.

Der Auftragseinbruch der US-Industrie im April erwischte die Anleger kalt, hatten Analysten doch ein Plus von 0,2 Prozent prognostiziert. Doch wegen fehlenden Interesses an Erzeugnissen von Autos über Maschinen bis hin zu Computern ließen die Bestellungen zum Vormonat um 0,6 Prozent nach. Dieser dritte Rückgang in vier Monaten lieferten den Investoren ein weiteres Detail, das das Szenario der weltweiten Konjunkturschwäche noch ergänzte.

Weitere Rückschläge einstecken mussten vor allem Aktien des ohnehin schon länger von der Euro-Schuldenkrise gebeutelten Bankensektors. Um 2,9 Prozent in die Tiefe ging es für das Bankhaus Morgan Stanley, deren Kurs seit Ende März bereits rund 40 Prozent eingebüßt hat.

Die Papiere von Johnson & Johnson stiegen um 1,0 Prozent. Auslöser waren ermutigende Studienergebnisse für ein Prostatakrebs-Mittel. Ähnlich sah es bei Bristol-Myers Squibb aus: Der Kurs des Pharmakonzerns legte 1,0 Prozent zu. Auch hier wirkten sich für das Unternehmen positive Testresultate aus.

Groupon weiter runter

Groupon sackten mehr als 7 Prozent ab. Bereits am Freitag hatte die Aktie kräftig nachgegeben. Händler machen für die Verluste das Ende der Haltefrist von Insidern für insgesamt 600 Millionen Groupon-Aktien verantwortlich. Groupon war ein halbes Jahr zuvor an die Börse gekommen.

Auch Hewlett-Packard gaben weiter nach: 0,9 Prozent. Am Freitag hatte die Aktie unter einer Herabstufung durch Jefferies auf "Hold" von "Buy" gelitten und rund 6 Prozent verloren.

Quelle: ntv.de, DJ/rts

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