Europa wählt politische Krise Dow hält die 13.000er Marke
07.05.2012, 22:45 Uhr
(Foto: dpa)
Die Sorge vor einem nachlassenden Eifer bei der Konsolidierung der öffentlichen Haushalte in Europa belastet die Kurse an der Wall Street. Nur wenige US-Konzerne können mit fundamentalen Neuigkeiten dagegenhalten. Aber die kleckern dann nicht, die klotzen.
Die Händler an der Wall Street haben am Montag den ersten Schock nach den Wahlen in Frankreich und Griechenland relativ gut weggesteckt. Die wichtigsten Indizes erholten sich recht schnell von den moderaten Verlusten zu Handelsbeginn. Dass Francois Hollande neuer Präsident Frankreichs wird und die griechischen Wähler in Scharen zu den Parteien überlaufen, die den Sparkurs ablehnen, war erwartet worden. Die Ergebnisse hatten die Anleger in Europa und Asien jedoch zunächst aufgeschreckt und zu Verlusten an den Aktienmärkten geführt.
"Wir schlagen uns angesichts der Wahlergebnisse und des Fehlens einer politischen und finanziellen Ordnung in der Europäischen Union sehr gut", sagte Peter Kenny von Knight Capital. "Wir haben noch immer die Wirtschaftserholung, und es gibt noch immer genügend positive Aspekte."
Der Dow Jones Industrial schloss 0,2 Prozent tiefer bei 13 009 Punkten. Der S&P-500-Index ging nahezu unverändert aus dem Handel bei 1370 Punkten. Der Nasdaq-Composite-Index kletterte um 0,1 Prozent auf 2958 Stellen und der Auswahlindex Nasdaq 100 gewann ebenfalls 0,1 Prozent auf 2639 Zähler. In Frankfurt ging der Dax mit einem Plus von 0,1 Prozent bei 6569 Punkten aus dem Handel.
Nur wenige Impulse kamen von der Unternehmensfront. Die meisten Berichte über das 1. Quartal liegen bereits vor. Obwohl fast 70 Prozent der im S&P notierten Konzerne bessere Geschäfte gemacht haben als erwartet, hat der Index die vergangene Woche mit dem größten Verlust seit Jahresbeginn abgeschlossen.
Der Kurs von Tyson Foods legte um mehr als 2 Prozent zu. Der größte Fleischverarbeiter der USA übertraf mit seinem Ergebnis im zweiten Geschäftsquartal die Schätzungen der Analysten.
Ein Durchbruch bei einer klinischen Studie bescherte dem Pharmahersteller Vertex Pharmaceuticals ein Kursfeuerwerk. Die Aktie sprang über 45 Prozent in die Höhe.
Merck & Co verloren 0,8 Prozent. Marktteilnehmer verwiesen zur Begründung auf negative Nachrichten von Roche. Der Pharmakonzern gibt die Entwicklung des Herz-Kreislauf-Mittels Dalcetrapib, ein Hoffnungsträger des Unternehmens, auf. Merck & Co entwickle derzeit in diesem Bereich mit CETP ebenfalls ein Präparat. "Da sind die Anleger wohl etwas vorsichtig", sagt ein Analyst.
GTSI haussierten fast 50 Prozent. Eine Tochter von Unicom Systems übernimmt das Unternehmen, der Wert der Transaktion beläuft sich auf 76,7 Mio. Dollar. Die Aktien von Georgia Gulf gaben mehr als 6 Prozent nach, Westlake Chemical nimmt Abstand von der geplanten Übernahme des Unternehmens. Westlake-Aktien legten dagegen etwa 1 Prozent zu.
Quelle: ntv.de, rts/DJ