Marktberichte

Bullen-Sieg in New York Dow legt erneut zu

Zum ersten Mal seit Anfang September konnten die amerikanischen Börsen drei Tage in Folge mit Gewinnen schließen. Schon früh hatte die Notenbank mit einem 800-Milliarden-Dollar-Paket, das die Kreditvergabe ankurbeln soll, gute Stimmung verbreitet, die von den Technologiewerten aber etwas gedämpft wurde.

Der Dow-Jones-Index kletterte um 36 Zähler oder 0,4 Prozent auf 8480 Punkte. Der marktbreite S&P-500-Index legte um 6 Zähler oder 0,6 Prozent auf 857 Punkte zu. Die Hightech-orientierte Nasdaq schloss allerdings mit einem Minus von 7 Zählern oder 0,5 Prozent bei 1465 Punkten.

Zunächst hatte die Notenbank die Laune der Anleger gehoben, da die Fed ein Programm über 800 Milliarden Dollar vorgestellt hat, das zum Kauf von hypothekengesicherten Wertpapieren und Konsumentenkrediten verwendet werden soll. 200 Milliarden Dollar sind dabei für Wertpapiere gedacht, die durch Autofinanzierungen, Studiengebühren oder Kreditkartenschulden gesichert werden. Diese Maßnahme soll die Banken dazu anregen, wieder mehr Kredite an die Verbraucher zu vergeben.

Die übrigen 600 Milliarden Dollar sollen dem Immobilienmarkt auf die Sprünge helfen, wobei zunächst für 100 Milliarden Dollar Papiere von staatlichen Hypothekenbanken wie Freddie Mac und Fannie Mae übernommen werden sollen.

Mit der Krise am Immobilienmarkt hatte die gesamte Wirtschaftskrise begonnen und es gibt bisher noch keine Stabilisierung. Der Case-Shiller-Index zeigt, dass die Preise für Häuser im September um 1,8 Prozent gegenüber dem Vormonat gefallen. Ein Jahr zuvor waren Häuser im Landesdurchschnitt noch 17,4 Prozent teurer.

Das Bruttoinlandsprodukt ist im dritten Quartal in den USA laut der zweiten Schätzung um 0,5 Prozent gefallen und damit leicht stärker als erwartet. Das Verbrauchervertrauen ist im November auf 44,9 Punkte gestiegen wofür die niedrigen Benzinpreise verantwortlich gemacht werden. Allerdings machen sich die Bürger nun verstärkt Sorgen um ihre Jobs.

Die Technologiewerte stellten eine Belastung für die Indizes dar. Der Computerhersteller Hewlett-Packard gab um 4,5 Prozent ab, da einige Experten die Prognose des Unternehmens als "zu optimistisch" einschätzten. Angesichts der Wirtschaftskrise müssten sich besonders die Technologiewerte Sorgen um die Nachfrage machen. Auch die Aktien von Microsoft fielen um 3,4 Prozent.

Konkurrent Apple litt darunter, dass Paul McCartney die Verhandlungen um die Beatles-Songs für das Musikportal iTunes zunächst abbrach. Die Papiere gaben um 2,3 Prozent nach.

Der Technologieriese Cisco Systems wird in der letzten Dezemberwoche seine Büros in den USA und in Kanada schließen und die Angestellten in Zwangsurlaub schicken. Dies ist ein Schritt hin zur Einsparung von bis zu 1 Milliarde Dollar im kommenden Jahr, womit das Unternehmen sich gegen eine schwache Nachfrage rüsten will. Die Aktie rutschte um 5,6 Prozent ab.

Der Suchmaschinenbetreiber Google entlässt unterdessen seine Leiharbeiter, will aber zunächst keine Angestellten entlassen. Die Aktie konnte so um 9,6 Prozent zulegen.

Der Minenbetreiber BHP Billiton ist nicht mehr an einer Übernahme des Konkurrenten Rio Tinto interessiert. Als Grund für die Absage einer Fusion der beiden Riesen werden die fallenden Metallpreise sowie der Nachfragerückgang aufgrund der Wirtschaftskrise genannt. Die Papiere von BHP Billiton stiegen daraufhin um 15,5 Prozent, während die von Rio Tinto um 27 Prozent abstürzten.

Quelle: ntv.de

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