Marktberichte

Fed stiehlt Spanien die Show Dow leuchtet grün

Die Turbulenzen in der Euro-Zone beeindrucken die amerikanische Aktienmärkte nur kurze Zeit. Dann sorgt die Fed mit ihrem Konjunkturoptimismus für bessere Laune auf dem New Yorker Parkett.

Beflügelt vom wachsenden Optimismus der US-Notenbank Fed haben sich die New Yorker Börsen am Mittwoch nach einer Berg- und Talfahrt gut behauptet. Die Furcht vor einem Übergreifen der griechischen Finanzkrise auf weitere Euro-Staaten hatte nach der Rating-Herabstufung Spaniens zeitweise für Unruhe an der New Yorker Wall Street gesorgt. Zu Handelsbeginn noch mit moderaten Gewinnen rutschten die Kurse unmittelbar nach der Ratingsenkung ins Minus. Zum Schluss erholten sie sich aber wieder.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte notierte zuletzt Prozent 0,5 Prozent höher bei 11.045 Punkten. Das Marktbarometer bewegte sich zwischen 10.965 und 11.078 Stellen. Der breiter gefasste S&P-500 gewann 0,7 Prozent auf 1191 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq notierte mit 2471 Stellen kaum verändert.

Die US-Notenbank bleibt ihrem Nullzinskurs trotz zunehmender Anzeichen für ein Wiedererstarken der Volkswirtschaft auch nach fast eineinhalb Jahren treu. Der Leitzins werde noch "für einen ausgedehnten Zeitraum extrem niedrig bleiben", teilte die Federal Reserve nach einer regulären Sitzung des für die Geldpolitik zuständigen Offenmarktausschusses in Washington mit. Experten hatten dies erwartet.

Die Agentur S&P setzte nach Griechenland und Portugal nun auch Spanien herunter. Das Rating wurde auf "AA" gesenkt. Die Herunterstufungen Griechenlands und Portugals hatten am Dienstag auch in New York eine Verkaufswelle ausgelöst.

Auch die Bilanzsaison beherrschte weiter die Aktienmärkte: Dow Chemical erzielte dank der anziehenden Nachfrage und höherer Preise zu Jahresbeginn einen Gewinnsprung. Die Papiere des US-Chemieriesen notierten fast sechs Prozent im Plus. Der US-Rüstungskonzern Northrop Grumman konnte im ersten Quartal Umsatz und Gewinn stärker als erwartet steigern. Die Aktien des ehemaligen EADS-Partners im Rennen um einen milliardenschweren Pentagon-Auftrag kletterten um gut zwei Prozent.

An der Nasdaq gefragt waren die Titel von Broadcom. Das Unternehmen wurde für seinen überraschend hohen Quartalsgewinn und seine Prognosen über den Expertenschätzungen mit einem Plus von 1,7 Prozent belohnt.

Unterstützt wurden die Aktienmärkte zudem von Aufschlägen bei Bankenwerten. Die Aktien von JPMorgan verteuerten sich um 2,5 Prozent. Der KBW-Banken-Index erhöhte sich um 1,4 Prozent. Börsianer führten die Zugewinne auf die Blockade des Entwurfs der Demokraten für eine Finanzmarkt-Reform durch die Republikaner im Senat den dritten Tag in Folge zurück. Dies verschafft den Kredithäusern noch ein wenig Zeit, bevor sie im Zuge der geplanten Regulierung mit einer verschärften Staatskontrolle und Gewinneinbußen rechnen müssen.

Schlechte Nachrichten lieferte die Internetfirma AOL, die die Werbeflaute deutlich zu spüren bekommt und Umsatzeinbußen um fast ein Viertel hinnehmen musste. Die Aktien verbilligten sich um über 14 Prozent.

Quelle: ntv.de, rts

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