Marktberichte

Dabei sein ist alles Dow macht Nikkei Feuer

Die japanische Notenbank hat die Geldschleusen weit geöffnet: Seit Beginn der globalen Finanzkrise hat der Yen um 20 bis 30 Prozent zugelegt

Die japanische Notenbank hat die Geldschleusen weit geöffnet: Seit Beginn der globalen Finanzkrise hat der Yen um 20 bis 30 Prozent zugelegt

(Foto: REUTERS)

Die Rekordjagd an den Börsen geht weiter. Nachdem der Dow Jones in New York auf Allzeithoch geschlossen hat, greifen auch die Anleger an den Börsen in Asien beherzt zu.

Nikkei
Nikkei 43.018,75

Neue Höchststände an der Wall Street haben auch die Börsen in Fernost beflügelt.  In der gesamten Region legen die Aktienmärkte zu und die Indizes an den Börsen in Tokio und Sydney steigen auf Mehrjahreshochs.

Die Anleger setzten auf weitere Geldspritzen der Notenbanken. Sorgen vor einem Wiederaufflammen der Euro-Schuldenkrise nach der Wahl in Italien sowie einer Belastung der Wirtschaft durch die milliardenschweren Kürzungen der US-Staatsausgaben traten in den Hintergrund. Der Euro notierte kaum verändert bei 1,3064 Dollar.

 "Die expansiven geldpolitischen Maßnahmen in Japan, den USA und in Europa sorgen für überschüssige Liquidität am Markt. Die Gewinne beim Dow sind nur ein Teil davon", sagt Fondsmanager Mitsushige Akino von Ichiyoshi Investment Management.

Mittelfristig sehe es für die globalen Aktienmärkte weiter günstig aus, befindet auch Schwellenland-Experte Adrian Zürcher von Credit Suisse. Der Mangel an Anlagealternativen im Umfeld rekordniedriger Zinsen sei weiter ein schlagendes Argument für Aktienkäufe.

Rekordhochs gibt es aus Asien zwar nicht zu vermelden, aber die Börsen in Tokio und Sydney stehen so hoch wie seit September 2008 nicht mehr. In Tokio kletterte der 225 Werte umfassende Nikkei-Index um 2,1 Prozent auf 11.932 Punkte. Der MSCI-Index für die asiatischen Aktien ohne Japan legte ein Prozent zu.

Kursgewinne in ähnlicher Höhe gab es an den Börsen in Schanghai und Hongkong. In Australien stiegen die Kurse so hoch wie seit viereinhalb Jahren nicht mehr, weil Investoren auf weiteres Wachstum in China vertrauen.

Allzeithochs in weiter Ferne

Von ihren Rekordhochs sind die allermeisten Indizes in Ostasien allerdings noch weit entfernt. So lag der japanische Nikkei-Index 1989 bereits bei fast 39.000 Punkten und liegt damit derzeit 70 Prozent darunter. Der Kospi liegt rund 10 Prozent unter seinem Rekord vom Mai 2011, in Sydney sind es 25 Prozent. Die Rekordhochs der chinesischen Börsen liegen ebenfalls weit zurück im Jahr 2007. Der Shanghai Composite Index liegt aktuell 62 Prozent unter dem damaligen Hoch von 6.092 Punkten.

An der Wall Street hatte der Dow-Jones-Index am Vortag ein Rekordniveau erreicht. Das Börsenbarometer durchbrach die bisherigen Höchststände von 2007 in einer breiten Rally, die von der Hoffnung der Investoren auf eine Besserung der US-Konjunktur befeuert wurde. Am Donnerstag befinden die Zentralbanken in Großbritannien, der Euro-Zone und Japan über das Zinsniveau. Angesichts Euro-Krise und Konjunkturschwäche dürfte die Geldpolitik locker bleiben.

Am Aktienmarkt in Tokio bauten die Aktien des Einzelhandelsunternehmen Fast Retailing ihre Gewinne vom Vortag um weitere 7 Prozent aus und notierten auf einem Allzeithoch. Das Unternehmen hatte gute Geschäftszahlen und eine Expansion seiner Bekleidungskette Uniqlo berichtet.

Sharp macht Kurse

Tagesfavorit war die Sharp-Aktie, die um 13 Prozent nach oben schießt. Getrieben wurd der Kurs von der Nachricht, dass der koreanische Elektronikriese Samsung ein Sharp-Aktienpaket im Wert von 10 Mrd. Yen kaufen will. Samsung gewannen in Seoul 0,7 Prozent und damit etwas stärker als das dortige Marktbarometer Kospi.  Die Papiere von Sony verteuerten sich um 2,6 Prozent.

Zu den Gewinnern in Japan zählten zudem Exportwerte wie Toyota. Der Aktienkurs des Autobauers legte zwei Prozent zu.

Rückenwind für die Aktienkurse in Down Under kam von den australischen BIP-Zahlen. Demnach ist die australische Volkswirtschaft im vierten Quartal zum Vorquartal wie erwartet um 0,6 Prozent gestiegen und zum Vorjahresquartal um 3,1 Prozent. Hier war lediglich ein Plus von 3,0 Prozent erwartet worden. Erst am Vortag hatte die australische Notenbank wegen der sich aufhellenden Konjunktur von einer Leitzinssenkung abgesehen.

Quelle: ntv.de, rts/DJ

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen