10.000 Punkte zurückerobert Dow macht kräftigen Sprung
05.11.2009, 22:35 UhrWieder aufkeimender Konjunkturoptimismus hat den Dow Jones zum ersten Mal seit gut zwei Wochen wieder über 10.000 Punkten schließen lassen. Händler machten überraschend positiv ausgefallene US-Konjunkturdaten für die steigenden Hoffnungen auf eine nachhaltige wirtschaftliche Trendwende verantwortlich. Zur guten Stimmung trugen Händlern zufolge auch Quartalszahlen von Cisco Systems bei.
Der Dow Jones legte um 2,1 Prozent auf 10.005,96 Zähler zu. Der marktbreite S&P-500-Index stieg um 1,9 Prozent auf 1.066,63 Punkte. An der Technologiebörse Nasdaq ging es für den Composite-Index um 2,4 Prozent auf 2.105,32 Zähler nach oben. Der Auswahlindex Nasdaq 100 gewann 2,4 Prozent auf 1.721,09 Zähler.
Titel des weltgrößten Netzwerkausrüsters Cisco Systems kletterten um 2,7 Prozent auf 23,93 US-Dollar und gehörten damit zur Spitzengruppe im Dow. Das Unternehmen, das als eines der wichtigsten Stimmungsbarometer nicht nur für die Technologie-Branche gilt, hatte trotz eines Gewinneinbruchs im ersten Quartal mit dem Ergebnis die Prognosen der Analysten übertroffen. Nun sieht sich das Unternehmen wieder klar im Aufwind. Cisco-Chef John Chambers gab sich optimistisch: Nach einem Wendepunkt zur Jahresmitte habe der Konzern einen starken Wachstumstrend verzeichnet.
Verlierer gab es im Dow keine. DuPont kletterten ebenfalls in der Index-Spitzengruppe um 3,7 Prozent auf 33,38 Dollar. Der Chemiekonzern hatte seine Gewinnprognose für das laufende Jahr bestätigt. Bis 2012 will das Unternehmen zudem den Gewinn jedes Jahr um durchschnittlich 20 Prozent steigern. Erreichen will DuPont seine Ziele unter anderem durch Milliardeneinsparungen.
Starker Start für Hyatt
Aktien des Börsenneulings Hyatt erlebten einen starken ersten Tag auf dem Parkett. Die Titel der Hotelkette schlossen bei 28 Dollar. Im Vergleich zum Ausgabepreis von 25 Dollar war dies ein Aufschlag von glatten 12 Prozent. Die Preisspanne hatte bei 23 bis 26 Dollar gelegen. Insgesamt wurden zunächst 38 Mio. Papiere auf den Markt gebracht.
News Corp gewannen 3,3 Prozent auf 11,95 Dollar. Der Medienkonzern hatte sich unter anderem dank seines Kinohits "Ice Age 3" weiter aus der Krise gearbeitet. Medienzar Rupert Murdoch sieht für die von ihm gesteuerte Gruppe auf den meisten Geschäftsfeldern "ermutigende Trends". Auf der Schattenseite von Murdochs Imperium lag zuletzt aber erneut das kriselnde Zeitungsgeschäft. Unter dem Strich hatte News Corp. im abgeschlossenen ersten Geschäftsquartal weit mehr als im Vorjahreszeitraum verdient.
Titel von Research In Motion schlossen nach einem überwiegend festen Verlauf nur noch 0,3 Prozent höher bei 57,79 Dollar. Der BlackBerry-Hersteller will für bis zu 1,2 Mrd. Dollar eigene Aktien zurückkaufen. Papiere von Nasdaq OMX verloren 0,7 Prozent auf 18,07 Dollar Der Börsenbetreiber hatte im dritten Quartal weniger umgesetzt als von Experten erwartet worden war.
Konjunkturdaten im Detail
Die Produktivität der US-Wirtschaft ist im dritten Quartal 2009 auf den höchsten Stand seit sechs Jahren geschnellt. Aufs Jahr hochgerechnet nahm die Produktivität der Firmen nach vorläufigen Berechnungen vom Donnerstag aufs Jahr hochgerechnet um 9,5 Prozent zu, hatte das US-Arbeitsministerium am Morgen (Ortszeit) mitgeteilt. Im Vorfeld befragte Experten hatten lediglich mit 6,4 Prozent gerechnet. Vor allem das Verarbeitende Gewerbe steigerte seine Wettbewerbsfähigkeit kräftig.
Grund sind die Sparanstrengungen der Firmen, verbunden mit Stellenabbau: Die Zahl der Arbeitsstunden gab um fünf Prozent nach. Analysten sehen nun aber das Ende der Sparmöglichkeiten erreicht. Zusammen mit der Rückkehr des Wachstums im Sommer dürften die Unternehmen bald wieder damit anfangen, neue Mitarbeiter einzustellen.
Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA ist in der Woche zum 31. Oktober auf den niedrigsten Stand seit zehn Monaten gefallen. Im Berichtszeitraum seien die Anträge auf 512.000 von revidiert 532.000 in der Vorwoche zurückgegangen, teilte das Arbeitsministerium mit. Im Vorfeld befragte Volkswirte hatten hier mit 523.000 Erstanträgen gerechnet.
Erwartet wird, dass das Arbeitsministerium am Freitag die Daten zum Arbeitsmarkt im Oktober vorlegen. Experten gehen davon aus, dass der Arbeitsplatzabbau an Schärfe verliert. Die US-Wirtschaft hatte sich im Sommer aus der Rezession gelöst, vor allem getrieben vom milliardenschweren Konjunkturpaket der US-Regierung.
Quelle: ntv.de, nne/dpa-AFX