Einzelhandel treibt Dow schafft Plus
14.12.2010, 22:30 UhrDie US-Börsen können am Dienstag leichte Gewinne verbuchen. Der Dow Jones erreicht den höchsten Stand seit September 2008. Im Fokus steht der einmal mehr der gut laufende Einzelhandel. Dagegen sorgt die Fed mit ihrer Zinsentscheidung für keine Überraschung.
Die Hoffnung auf eine Festigung der US-Wirtschaftserholung hat den New Yorker Börsen am Dienstag zu moderaten Gewinnen verholfen. Anleger zeigten sich sehr erfreut darüber, dass die US-Einzelhändler zuletzt mehr eingenommen haben als erwartet. Mit einer Prognosesenkung sorgte jedoch gleichzeitig die Elektronik-Kette Best Buy für Unruhe: Die Titel des Konzerns stürzten um knapp 15 Prozent ab.
Die US-Zentralbank Fed beließ den Leitzins wie erwartet in einer Spanne von null bis 0,25 Prozent. Die Notenbanker erneuerten dabei ihr Bekenntnis, den Schlüsselzins wegen der lauen Wirtschaft für geraume Zeit außergewöhnlich niedrig halten zu wollen. Zudem gab die Fed bekannt, an den vereinbarten Konjunkturhilfen im Volumen von 600 Milliarden Dollar bis Mitte 2011 in vollem Umfang festzuhalten. Somit sollen pro Monat weiterhin rund 75 Milliarden Dollar durch den Ankauf von Staatsanleihen in die schwächelnde Wirtschaft gepumpt werden. Die wirtschaftliche Erholung setze sich zwar fort, erklärten die Notenbanker: "Doch das Tempo reicht nicht aus, um die Arbeitslosigkeit abzubauen."
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte stieg um 0,4 Prozent auf 11.476 Punkte. Das Marktbarometer bewegte sich im Handelsverlauf zwischen 11.428 und 11.514 Stellen. Der breiter gefasste S&P-500-Index legte 0,1 Prozent auf 1241 Zähler zu. Auch der Index der Technologiebörse Nasdaq gewann 0,1 Prozent auf 2627 Punkte. In Frankfurt ging der Deutsche Aktienindex kaum verändert auf 7027 Punkten aus dem Handel.
Die US-Einzelhändler verbuchten im November einen Umsatzanstieg von 0,8 Prozent im Vergleich zum Vormonat, während von Reuters befragte Analysten ein Plus von 0,6 Prozent erwartet hatten. Ohne Berücksichtigung der Autoverkäufe hatten die Händler gar 1,2 Prozent mehr in der Kasse. Das stützte an der Wall Street Hoffnungen, dass die US-Verbraucher wieder in Kauflaune kommen. Der Einzelhandelsumsatz gilt als wichtiger Indikator für die Konjunkturentwicklung in den USA, da deren Wirtschaftsleistung zu mehr als zwei Dritteln vom privaten Konsum abhängt. "Wenn man die Daten mit den Vorjahreszahlen vergleicht, sind die Ergebnisse äußerst ermutigend. Ein Anstieg um knapp acht Prozent ist sehr gut", sagte Jim Baird von Plante Moran Financial Advisors in Michigan.
Best Buy dagegen gab überraschend einen Rückgang des Umsatzes bekannt und stutzte daraufhin seine Gewinnziele. Das Unternehmen hat derzeit offenbar schwer unter der Konkurrenz durch den Online-Händler Amazon und Discountern wie Wal-Mart und Target zu leiden. Aktien von Target und von Wal-Mart legten 0,5 Prozent zu.
Im späten Geschäft standen Aktien von Geldhäusern auf den Verkaufslisten der Börsianer. Die Anteilsscheine der Citigroup büßten beispielsweise 2,5 Prozent ein.
Quelle: ntv.de, rts