Zwischen Oracle und Konjunktur Dow schließt auf Tageshoch
15.03.2002, 22:10 UhrGute Konjunkturdaten und ein trüber Ausblick von Oracle - die amerikanischen Anleger waren zum Wochenschluss mal wieder hin und her gerissen. Der Dow Jones schloss schließlich mit einem Plus von 0,9 Prozent bei 10.607 Punkten auf Tageshoch, die Nasdaq legte 0,8 Prozent auf 1.868 Punkte zu.
Der Verbrauchervertrauensindex der Universtität Michigan ist im März nach vorläufigen Berechnungen auf 95 Punkte und damit wesentlich stärker als von Experten erwartet gestiegen, denn die hatten nur mit 92,9 Punkten gerechnet. Im Februar hatte der Index noch bei 90,7 Punkten gelegen.
Die US-Industrieproduktion ist im Februar um 0,4 Prozent gestiegen und damit so stark wie seit Juni 2000 nicht mehr. Die Kapazitätsauslastung verbesserte sich auf 74,8 Prozent gegenüber 74,5 Prozent im Januar. Damit fielen die Daten besser aus als von Analysten erwartet, die bei der Industrieproduktion mit einem Plus von 0,3 Prozent gerechnet hatten und bei der Kapazitätsauslastung mit 74,3 Prozent gerechnet.
Die Erzeugerpreise in den USA sind im Februar etwas stärker als erwartet angestiegen. Die von Unternehmen zu zahlenden Preise seien im Vergleich zum Vormonat vor allem wegen höherer Benzinkosten um 0,2 Prozent gestiegen, teilte das US-Arbeitsministerium mit. Analysten hatten nur mit einem Anstieg um 0,1 Prozent gerechnet.
Auf der Unternehmensseite stand die Aktie des Softwareherstellers Oracle im Mittelpunkt. Oracle musste im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres einen stärkeren Umsatzrückgang als von Analysten erwartet hinnehmen, der Gewinn lag im Rahmen der Erwartungen. Die Entwicklung sei weiterhin schleppend, es gebe noch keine Anzeichen einer Erholung, auch für das vierte Quartal machte das Unternehmen wenig Hoffnung auf Besserung. Finanzchef Jeff Henley senkte zudem seine Prognose für das laufende Quartal auf 13 bis 14 Cent je Aktie. Im Dezember hatte er den Gewinn je Aktie für das vierte Quartal noch mit 17 oder 18 Cent prognostiziert. Die Aktie gab 6,3 Prozent auf 12,60 Dollar nach.
Der Software-Hersteller Adobe Systems hat im ersten Quartal einen Gewinn von 20 Cent je Aktie erwirtschaftet und damit die Erwartungen von Analysten genau getroffen. Für das laufende Quartal sagte Adobe den Umsatz zwischen 305 Millionen Dollar und 325 Millionen Dollar und den Gewinn je Aktie zwischen 24 und 27 Cent voraus. Diese Prognose liegt im Rahmen der Analysten-Erwartungen. Die Papiere verbesserten sich 7,1 Prozent auf 39,18 Dollar.
Einen Rückschlag hat der Pharmakonzern Merck erlitten. Das Unternehmen hat den Vermarktungsantrag für sein Arthritis-Medikament Arcoxia bei den US-Behörden zurück gezogen. Merck plant, einen erweiterten Antrag einzureichen, um neue Erkenntnisse mit zu berücksichtigen. So soll das Anwendungsgebiet von vorn herein weiter gefasst werden. Der Kurs gab dennoch 5,8 Prozent auf 59,75 Dollar ab.
Vom Rückzug Mercks profitierten die direkten Mitbewerber Pharmacia und Pfizer, die vergleichbare Medikamente bereits am Markt haben. Pharmacia legten 6,7 Prozent auf 45,25 Dollar zu, Pfizer schlossen 3,6 Prozent im Plus bei 41,37 Dollar.
Der Flugzeugbauer Boeing soll für 113 Millionen US-Dollar Satelliten-Technologie für das US-amerikanische Verteidigungsministerium entwickeln. Der Auftrag habe eine Laufzeit von mehr als dreieinhalb Jahren, so das Unternehmen weiter. Der Start eines Satelliten mit Boeing-Technik sei für das Jahr 2006 vorgesehen. Die Papiere legten 0,8 Prozent zu und gingen bei 47,98 Dollar aus dem Handel.
Der Lebensmittelkonzern Kraft will im Zuge der Eingliederung von Nabisco in das Unternehmen rund 7.500 Stellen streichen. Der größte nordamerikanische Lebensmittelhersteller hatte Nabisco Ende 2000 für 18,9 Milliarden Dollar übernommen. Die Kraft-Aktie legte 1,4 Prozent auf 37,65 Dollar zu.
Quelle: ntv.de