Marktberichte

Europas Schuldenkrise im Fokus Dow schließt schwächer

Das Thema Irland hat die Märkte weltweit im Griff.

Das Thema Irland hat die Märkte weltweit im Griff.

(Foto: AP)

Die wichtigsten US-Aktienindizes gehen am Montag mit leichten Verlusten aus dem Handel. Die anfängliche Erleichterung über den aufgespannten Euro-Rettungsschirm für Irland weicht mittlerweile der Angst vor Ansteckungsgefahren der Schuldenkrise für weitere Länder. Technologietitel hingegen koppeln sich von der allgemeinen Stimmung ab und erreichen die Gewinnzone.

Die Wall Street hat sich zum Wochenauftakt uneinheitlich präsentiert. Finanztitel zogen die Standardwerte in die Tiefe. Eine Erleichterung über Finanzhilfen für Irland blieb weitgehend aus. Marktexperten zufolge dominiert unter Anlegern weiter die Befürchtung, dass andere Länder der Euro-Zone in die Schuldenkrise hineingezogen werden und neue Schritte zur Stabilisierung notwendig werden.

Finanztitel litten zudem unter Berichten, dass die US-Behörden binnen Wochen eine ganze Reihe von Ermittlungen wegen des Verdachts auf Insiderhandel einleiten könnten. Heraufstufungen mehrerer Technologiefirmen trieben dagegen die Nasdaq an.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte pendelte im Verlauf zwischen einem Hoch von 11.206 und einem Tief von 11.054 Punkten. Er ging 0,2 Prozent leichter bei 11.178 Zählern aus dem Handel. Der breiter gefasste S&P 500 gab knapp 0,2 Prozent nach auf 1197 Stellen. Der Index der Technologiebörse Nasdaq schloss dagegen 0,6 Prozent fester bei 2532 Punkten.

Die gr undsätzliche Einigung auf ein Irland-Hilfspaket von EU und IWF war zuvor schon an den europäischen Börsen auf Skepsis gestoßen. In New York führte zudem die politische Ungewissheit in Dublin zusätzlich für Nervosität. Noch vor US-Börsenschluss kündigte der irische Ministerpräsident Brian Cowen baldige Neuwahlen an.

Politische Aufregung in Zeiten finanzieller Probleme sorge für weitere Ungewissheit, sagte Scott Marcouiller von Wells Fargo Advisors. Geld allein könne das Problem nicht lösen, sagte Peter Kenny von Knight Equity Markets in Jersey City. Die Euro-Zone bekomme so allenfalls eine Atempause. Ein entschlosseneres Eingreifen sei notwendig: "Ein Pflaster reicht nicht aus, eine umfassende Operation wird benötigt." Die in den USA gelisteten Titel der Bank of Ireland fielen knapp 17 Prozent, die von Allied Irish Banks 9,6 Prozent.

Auch für US-Banken ging es bergab: Bank of America notierte 3,1 Prozent, JP Morgan Chase 2,3 und Citigroup 2,1 Prozent leichter. Goldman Sachs verloren 3,3 Prozent. Anleger fürchteten die Auswirkungen, die drohende Untersuchungen wegen des Verdachts auf Insiderhandel haben könnten. Unterdessen durchsuchte das FBI dem "Wall Street Journal" zufolge Büros zweier Hedgefonds. Nach Aussage mehrerer Anwälte wollen die Ermittler noch in diesem Jahr mehrere Fälle von Insiderhandel durch Hedgefonds-Händler, Berater und Banker der Wall Street offenlegen.

An der Nasdaq legten die Papiere von Sandisk und Amkor Technology nach Hochstufungen jeweils mehr als sechs Prozent zu.

Auch Novell war gefragt, nachdem der Software-Hersteller einem Verkauf an den heimischen IT-Anbieter Attachmate für etwa 2,2 Milliarden Dollar zugestimmt hatte. Novell-Aktien stiegen 6,6 Prozent.

Quelle: ntv.de, rts

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