RIM-Höhenflug Dow über 8000
03.04.2009, 22:34 UhrAn der Wall Street haben am Freitag überraschend stark ausgefallenen Quartalszahlen des Blackberry-Herstellers RIM die Börsenbarometer ins Plus gehoben. Auch Äußerungen von Notenbankchef Ben Bernanke hellten die Stimmung in einem wechselvollen Handel auf. Der Fed-Chef erklärte, die Zentralbank werde alle Instrumente zur Stabilisierung der Finanzmärkte nutzen. Unerwartet düstere Zahlen vom US-Arbeitsmarkt und aus dem Servicesektor belasteten die Kurse dagegen zeitweise.
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss bei 8017 Punkten 0,5 Prozent höher. Im Handelsverlauf pendelte er dabei zwischen 7897 und 8019 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 lag 0,1 Prozent im Plus bei 842 Punkten, der Index der Technologiebörse Nasdaq stieg um 1,2 Prozent auf 1621 Stellen. Im Wochenverlauf legte der Dow um 3,1 Prozent zu, der S&P-500 gewann 3,2 Prozent und der Nasdaq fünf Prozent.
Der Aktienkurs von RIM stieg um über 20 Prozent. Der Blackberry-Hersteller hat mit seinen neuen Geräten den Geschmack der Verbraucher getroffen und trotz der Rezession im abgelaufenen Vierteljahr überraschend gute Geschäfte gemacht. RIM zeigte sich auch für das laufende Quartal optimistisch.
Aktien von Sun Microsystems stiegen um 3,4 Prozent auf 8,49 Dollar, obwohl der Technologiekonzern IBM Kreisen zufolge nach einer gründlichen Prüfung der Bücher nicht mehr die zunächst angepeilten rund 6,5 Milliarden Dollar für die Übernahme des Server- und Softwareherstellers zahlen will. Gedacht seien derzeit an 9,55 Dollar pro Sun-Aktie statt bis zu elf Dollar, hieß es. IBM-Aktien stiegen um 1,4 Prozent.
Trübe Nachrichten kamen dagegen aus dem Konjunkturbereich. So hat sich der US-Jobabbau überraschend stark beschleunigt. Im März fielen 663.000 Jobs weg. Experten hatten 650.000 erwartet. Die Quote stieg mit 8,5 Prozent auf den höchsten Stand seit fast 30 Jahren. Analysten sahen die schlimmsten Prognosen bestätigt. Der Arbeitsmarkt ist entscheidend für die Konsumausgaben, die in den USA zwei Drittel der Wirtschaftsleistung ausmachen. Seit Beginn der Rezession Ende 2007 sind bereits mehr als fünf Millionen Jobs in den USA weggefallen.
Auch der an den Finanzmärkten viel beachtete Service-Index des Institute for Supply Management (ISM) verhieß nichts Gutes. Er sank auf 40,8 von 41,6 Zählern im Februar. Mit einem Stand von unter 50 Zählern signalisiert der Index nach wie vor eine schrumpfende Geschäftstätigkeit des Bereichs, der 80 Prozent der US-Wirtschaft ausmacht.
Quelle: ntv.de