Marktberichte

Konjunktur verleiht Flüüügel! Dow und Nasdaq fest

Die Woche an der Wall Street stand ganz im Zeichen der Konjunktur, und auch am Freitag galt es für die Anleger, wieder eine Reihe neuer Daten zu verarbeiten. Diese fielen erneut gut aus und verhalfen den Dow Jones zu einem Plus von 2,6 Prozent auf 10.369 Punkte, den höchsten Schlussstand seit sechs Monaten. Die Nasdaq verbesserte sich sogar um 4,1 Prozent auf 1.803 Punkte.

Bereits vor Börsenbeginn veröffentlichte das US-Handelsministerium Zahlen zur Entwicklung der persönlichen Einkommen, die im Januar den Angaben zufolge um 0,4 Prozent anstiegen. Volkswirte hatten nur mit einem Anstieg um 0,1 Prozent gerechnet.

Gute Nachrichten gab es auch vom ISM-Institut, nach dessen Angaben der Einkaufsmanagerindex im Februar auf 54,7 Punkte von 49,9 Punkten im Januar gestiegen ist. Man glaube, dass der starke Anstieg des Index den Beginn einer starken Erholung der US-Wirtschaft signalisiere, so das Institut. Analysten hatten nur mit einem Anstieg auf 50,9 Zähler gerechnet.

Das Vertrauen der US-Verbraucher in die Wirtschaft hat einer Studie der Universität Michigan zufolge im Februar deutlich nachgelassen. Der Index des Verbrauchervertrauens lag nach endgültigen Berechnungen bei 90,7 Punkten gegenüber 93 Punkten im Januar. Analysten hatten nur mit einem Rückgang auf 91,2 Punkte gerechnet. Die Zahlen waren allerdings keine große Überraschung, der vorläufige Index Mitte Februar hatte bereits einen Stand von 90,9 Punkten angezeigt.

Die Anleger seien immer noch vorsichtig und würden jederzeit mit einer Hiobsbotschaft rechnen, so ein Händler. Es könne gut sein, dass die Stimmung wie schon in den vergangenen Tagen auch am Freitag noch mal drehe. Zudem sei eine wesentlich konservativere Haltung zu beobachten, so Larry Wachtel von Prudential Securities. Die Anleger seien einfach nicht mehr bereit, überteuerte Preise für die High-Tech-Titel zu zahlen, deshalb sei die Nasdaq in den vergangenen Wochen durchschnittlich etwas schlechter gelaufen als der Dow Jones.

Zumindest für den Freitag hatte der Experte Unrecht. Beide Indizes schlossen in der Nähe ihrer Tageshöchststände, und die Nasdaq schnitt besser ab als der Dow Jones.

Im Mittelpunkt des Handels standen die Papiere von Novell. Der Hersteller von Netzwerksoftware hat im abgelaufenen Quartal überraschend schwarze Zahlen geschrieben. Im ersten Quartal habe der Gewinn je Aktie bei 2 Cent gelegen, so das Unternehmen. Analysten hatten im einem Verlust von 1 Cent je Aktie gerechnet. Allerdings gab Novel einen schwachen Ausblick. Im laufenden Quartal sei aufgrund einer weiteren Verschlechterung im Bereich IT-Beratung mit niedrigeren Umsätzen zu rechnen. Die Aktie gab 4,9 Prozent auf 3,89 Dollar nach.

Einen guten Ausblick gab es dagegen von Novellus. Der Hersteller von Maschinen zur Chipproduktion kündigte an, der Verlust im ersten Quartal werde geringer ausfallen als bislang angenommen. Die Papiere verbesserten sich 14,0 Prozent auf 48,56 Dollar.

Die Papiere von Cisco Systems legten trotz eines negativen Analystenkommentars um 5,1 Prozent auf 15,00 Dollar zu. Die Experten von JP Morgan haben ihre Erwartungen für den Gewinn je Aktie im laufenden Geschäftsjahr auf 36 Cent von zuvor 38 Cent gesenkt. Die Umsatzschätzung senkten die Analysten auf 19,6 Milliarden Dollar von zuvor 20,1 Milliarden Dollar.

Die Telefongesellschaft AT&T Wireless hat ihre Prognose für 2002 nach unten korrigiert. Nach der Übernahme von TeleCorp rechne man zwar mit einem stärkeren Umsatzwachstum, doch werde der operative Cash-Flow geringer als bislang wachsen. Die Papiere stürzten 14,8 Prozent auf 8,60 Dollar ab.

Von einem Gerichtsentscheid profitierte die Aktie des Pharmakonzerns Andrx. Ein Gericht in den USA hat entschieden, dass die von Andrx hergestellten generischen Versionen der GlaxoSmithKline-Medikamente Wellbutrin und Zyban nicht gegen Patentrechte verstoßen. Die Aktie legte 25,3 Prozent auf 41,91 Dollar zu.

Um 5,9 Prozent auf 14,94 Dollar fiel die Aktie des Biotech-Unternehmens Protein Design Labs. Das Unternehmen hatte für das abgelaufene Quartal einen Verlust vor Sonderposten von 5,3 Millionen Dollar oder 6 Cents je Aktie präsentiert und damit die Erwartungen von Analysten erfüllt.. Gleichzeitig rechnet der Konzern im Jahr 2002 nun mit einem Umsatzrückgang um 10 bis 15 Prozent.

Das Biotech-Unternehmen Invitrogen hat im abgelaufenen vierten Quartal einen Netto-Verlust je Aktie von 67 Cent erwirtschaftet und damit das Minus gegenüber dem Vorjahresquartal, als noch 1,03 Dollar je Aktie anfielen, deutlich eingegrenzt. Pro-Forma erzielte Invitrogen einen Gewinn von 38 Cent je Aktie, was den Erwartungen von Analysten entsprach. Für das laufende erste Quartal warnte das Unternehmen allerdings, dass Umsätze und Ergebnis unter den Erwartungen liegen würden. Die Aktie brach 25,2 Prozent auf 34,12 Dollar ein.

Quelle: ntv.de

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