Konjunktursorgen drücken Edelmetalle immer billiger
19.08.2008, 14:21 UhrDie Preise für Edelmetalle und Rohöl sind am Dienstag gesunken. Marktteilnehmer führten dies auf die Angst vor einem weltweiten Konjunkturabschwung und den Kursanstieg des Dollar zurück. Der Euro fiel bis auf 1,4631 US-Dollar. Durch die Umschichtung spekulativer Anlagegelder entwickeln sich Rohstoffnotierungen häufig entgegengesetzt zum Dollarkurs.
Vor allem der Preis für Platin gab nach. Die Feinunze des etwa in Autokatalysatoren eingesetzten Metalls verbilligte sich um 4,3 Prozent auf 1324 US-Dollar und kostete damit so wenig wie zuletzt Ende September 2007. Nach Angaben von Händlern lasteten die schwachen Aussichten für das weltweite Wachstum auf den Platin-Notierungen. Befürchtet werde vor allem ein Rückgang der Nachfrage aus der Auto-Industrie, die etwa die Hälfte der weltweiten Platin-Produktion verbraucht. Die Investmentbank Investec senkte ihr Kursziel für Platin im dritten Quartal auf 1660 von 2050 Dollar je Feinunze.
Der sinkende Platinpreis zog auch die Preise für Gold und Silber nach unten. Die Feinunze Gold verbilligte sich um 0,7 Prozent auf 793,10 US-Dollar, die Feinunze Silber um 1,7 Prozent auf 12,96 Dollar. Auf längere Sicht erwartet Analyst Thorsten Proettel von der LBBW allerdings wieder einen Anstieg des Goldpreises in Richtung 1000 US-Dollar. Dafür sprächen die Verknappung des Angebots aufgrund einer rückläufigen Produktion bei gleichzeitig steigender Nachfrage in Schwellenländern wie Indien und der Türkei.
Am Ölmarkt fielen preistreibende Spekulationen wegen möglicher Produktionsengpässe in sich zusammen, nachdem der tropische Sturm "Fay" die Öl- und Gasförderanlagen im Golf von Mexiko verschont hat. Das Fass (159 Liter) US-Leichtöl der Sorte WTI wurde mit 112,15 Dollar 0,6 Prozent tiefer als am Vorabend in New York gehandelt. Das Fass Nordsee-Öl der Sorte Brent kostete mit 111,09 Dollar 0,8 Prozent weniger. "Die Hurrikansaison dürfte weiter für Volatilität beim Ölpreis sorgen", heißt es in einem Marktkommentar der Commerzbank.
Uneinheitlich entwickelten sich die Industriemetalle. Während der Kupferpreis nahezu unverändert bei 7385 Dollar je Tonne verharrte, verteuerte sich Nickel um 2,8 Prozent auf 18.700 Dollar je Tonne. Aluminium gab 0,2 Prozent auf 2765 Dollar je Tonne nach.
Quelle: ntv.de