Marktberichte

Warten auf ein "Ja, aber" Ein Dax will nach oben

Die Marktteilnehmer werden die Bedingungen, die die Verfassungsrichter möglicherweise an ihr "Ja" knüpfen werden, erst einmal analysieren müssen.

Die Marktteilnehmer werden die Bedingungen, die die Verfassungsrichter möglicherweise an ihr "Ja" knüpfen werden, erst einmal analysieren müssen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Stimmung für den Aktienmarkt ist gut. Im Fokus steht das Urteil der Verfassungshüter zum ESM. Erwartet wird ein "Ja, aber". Sollten die Auflagen weich ausfallen, sind die Chancen auf eine Fortsetzung der Rally gut.

Die Stimmung am Aktienmarkt ist ungebrochen gut. Dass die Rahmenbedingungen diese Euphorie nicht in Gänze widerspiegeln, stört momentan nicht. Das Börsenbarometer Dax könnte am Tag des Urteils des Bundesverfassungsgerichtes ein neues Jahreshoch erzielen. Der Dow-Jones-Index kletterte in New York bereits auf den höchsten Stand seit rund fünf Jahren.

Einen so genannten Game-Changer könnte die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes um 10 Uhr liefern. "Im Handel wird nur auf die Überschrift geschaut", so ein Aktienhändler.

Sollten die Richter "Nein" zum Rettungsschirm ESM sagen, dürfte dies die Investoren auf dem falschen Fuß erwischen und die Börse wie auch den Euro unter Druck bringen. Erwartet werde ein "Ja, aber". Mit einer solchen Entscheidung dürften die Aktienmärkte ihre Aufwärtsbewegung zunächst weiter fortsetzen. Die Bedingungen, die an dieses "Ja" geknüpft sein könnten, müssten dann analysiert werden.

"Das Marktsentimet ist sehr positiv", sagt Brett McGonegal, Vorstand bei Reorient Financial Markets. Enttäuschungen aus dem Bundesverfassungsgerichtsurteils oder das Ausbleiben weiterer quantitativer Lockerungen (QE3) durch die US-Notenbank am morgigen Donnerstag könnten derzeit weggesteckt werden. "Die momentane Kaufstimmung ist kein Tagesereignis, die Risikobereitschaft könnte sogar einen kurzfristigen Schock gut verdauen", so McGonegal.

Auch für Chris Weston, Analyst von IG Markets ist am Aktienmarkt wie auch im festen Euro die Zustimmung der Karlsruher Richter bereits eingepreist. "Ein Nein würde eine klare Überraschung liefern", so Weston. "Das bestimmende Thema dürfte vielmehr sein, was das Gericht zu zukünftigen Rettungsschirmen sagen wird. Sollten zukünftige Beteiligungen Deutschlands an europäischen Rettungsmaßnahmen begrenzt werden, würde dies die Risikobereitschaft belasten", so Weston.

Für die Apple-Jünger ist dagegen die Vorstellung der neuesten Generation des iPhones am Abend die wichtigste Nachricht des Tages. Die Erwartungshaltung ist wie jedes Mal extrem hoch. Nicht nur für Apple, sondern auch für die US-Wirtschaft. Die Umsätze mit dem neuen iPhone könnten das jährliche Wirtschaftswachstum der USA zwischen einem viertel und einem halben Prozentpunkt erhöhen, schätzt Michael Feroli, Chefvolkswirt von JP Morgan Chase. Das könnte helfen, um die schleppend verlaufende US-Wirtschaft angesichts der Risiken in den letzten Monaten des Jahres abzufedern.

Quelle: ntv.de, DJ

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