Ölpreis kommt zurück Einstiegskurse beim Gold?
25.03.2011, 08:00 UhrDie Ereignisse in Japan und der Krieg in Libyen zerren weiter an den Rohstoffkursen: Zwei Wochen nach dem großen Beben sorgt das Atomunglück in Fukushima für anhaltende Unsicherheit. Aber jede Rally braucht eine Verschnaufpause.
Investoren an den Rohstoffmärkten haben am Freitag nach der jüngsten Preisrally eine Verschnaufpause eingelegt. "Die Rohstoffmärkte scheinen nach der Erdbebenkatastrophe in Japan langsam wieder zur Tagesordnung zurückzukehren", urteilte die LBBW. Auch der Krieg in Libyen, die Unruhen im arabischen Raum und die Schuldenkrise in den Euro-Peripherieländern hatten die als sichere Anlagehäfen geltenden Edelmetalle sowie Öl zuletzt erheblich verteuert. "Nach den Preisaufschlägen der letzten Tage halten wir auf dem mittlerweile erreichten Niveau eine Verschnaufpause jedoch für angebracht", betonte die LBBW.
Am Freitag notierte der Goldpreis mit 1434 Dollar je Feinunze etwas fester, lag aber unter seinem am Donnerstag erreichten Allzeithoch von 1447 Dollar. Charttechnisch liege bei der neu erreichten Bestmarke nun ein größerer Widerstand, sagten Analysten. Allerdings werde Gold weiter gefragt bleiben: "Die Nachfrage nach Gold ist im Zuge der zahlreichen Krisenherde aktuell sehr robust", kommentierte Commerzbank-Analyst Eugen Weinberg.
Nachfrage dürfte hoch bleiben
Nach der schlechteren Bonitätsnote für Portugal durch die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) steige die Wahrscheinlichkeit, dass das Land finanzielle Hilfe beanspruchen müsse. "Der Goldpreis dürfte angesichts dessen weiter steigen."
Die Silbernachfrage flaute im Vergleich zum Vortag ebenfalls etwas ab: Silber notierte bei 37,47 Dollar die Feinunze, nachdem es am Donnerstag mit 37,89 Dollar auf den höchsten Stand seit 31 Jahren geklettert war. "Die psychologisch wichtige Marke von 40 Dollar je Feinunze ist mittlerweile in erreichbare Nähe gerückt", bemerkte die Commerzbank.
Ölpreis beruhigt sich
US-Öl der Sorte WTI notierte 0,9 Prozent niedriger bei 104,65 Dollar, Nordsee-Öl der Sorte Brent trat bei 115,80 Dollar auf der Stelle. "Solange keine politische Ruhe in Nordafrika und im Nahen Osten einkehrt, dürften die Preise das hohe Niveau halten", hieß es bei der LBBW.
Auch die Analysten von JP Morgan erhöhten wegen der Libyen-Krise und der stärkeren Nachfrage in den Sommermonaten ihre Ölpreisprognose für das zweite Quartal auf 118 Dollar je Barrel von zuvor 105 Dollar. Um weiter steigende Preise zu verhindern, müsse die Opec ihre Förderquoten erhöhen, forderten die Analysten.
Quelle: ntv.de, rts