Schnäppchenpreise Erholung in Asien
31.07.2007, 13:11 UhrVon Gerhard Heinrich, Emfis
Die asiatischen Aktienmärkte haben sich am Dienstag den zweiten Tag in Folge kraftvoll nach oben bewegt. Die Steilvorlage kam von der Wall Street, die sich merklich erholen konnte, nachdem der dortige Markt wegen anhaltender Sorgen über faule Hypothekendarlehen in den vergangenen Tagen starke Abschläge verzeichnet hatte.
Am Dienstag witterte Anleger in Asien eine günstige Gelegenheit, insbesondere Titel aus den zyklischen Sektoren billig abzugreifen. Vor allem in Märkten mit einem signifikanten Technologie-Segment wurde zugekauft. Allerdings konnten nicht alle Börsen Gewinne verbuchen. So blieb etwa in Japan die Marktentwicklung weiter schwach.
Der japanische Aktienmarkt konnte von der Erholung in den USA nicht profitieren. Der Nikkei 225 gab vielmehr 0,23 Prozent auf 17.248 Punkte ab, während sich der breitere Topix lediglich marginal um 0,47 Punkte auf 1.706 Stellen verbessern konnte. Die Anleger in Tokio standen überwiegend im Banne der Quartalsberichtssaison. Angesichts dessen schossen etwa Olympus nach Zahlen um 6,1 Prozent nach oben. Die Titel des Rohstoffhandelshauses Mitsubishi zogen um 5,04 Prozent an, obwohl dort der Nettogewinn leicht um sieben Prozent zurückgegangen war.
Mitsubishi Heavy Industries brachen dagegen um 4,1 Prozent nach unten, nachdem der Maschinenbauer trotz eines üppigen Ergebniszuwachses die Prognosen für das Gesamtjahr unverändert belassen hatte. Nippon Steel gaben zwei Prozent und JFE Holdings 1,7 Prozent ab. Beide Stahlkocher sehen sich seit gestern mit Ermittlungen der Wettbewerbsbehörden wegen einer möglichen Monopol-Stellung im Baustahl-Bereich konfrontiert.
In Korea hingegen schien die Anleger-Zuversicht aus alten Zeiten heute wieder zurückgekehrt zu sein. Dies brachte den Kospi um 1,4 Prozent nach oben auf 1.933 Stellen. Koreas Leitindex schloss damit gleichzeitig auf seinem Tages-Hoch. Hilfreich war dabei auch der Geschäftsklima-Index des Landes. Die Stimmung unter den Unternehmenslenkern scheint sich zum August hin stark verbessert zu haben. Gefragt waren unter anderem Papiere aus dem Technologiesektor. Hier steigen Samsung Electronics um 0,66 Prozent, Hynix Semiconductor verbesserten sich um 1,8 Prozent und LG.Philips LCD um 2,7 Prozent. Im zyklischen Bausektor zogen Hyundai Engineering um 4,9 Prozent und Daewoo Engineering um 1,8 Prozent an. Dagegen rutschten Kookmin Bank nach dem enttäuschenden gestrigen Zahlenwerk um 3,3 Prozent ab.
In Taiwan zog der Taifex sogar um 2,37 Prozent auf 9.287 Zähler an. Dabei schossen etwa Mediatek im Vorfeld des Quartalsberichts um sieben Prozent nach oben. Quanta Computer legten um 3,5 Prozent zu. Zuvor war gemeldet worden, dass der Konzern seine Investitionen in der Volksrepublik China steigern dürfe. Zudem kam die Aktie des Notebook-Herstellers in den Genuss eines positiven Kommentars von Goldman Sachs. Daneben gewannen Acer 2,55 Prozent und Advanced Semiconductor Engineering 3,99 Prozent hinzu.
Für die großen Auftrags-Chiphersteller blieben die Börsianer allerdings zurückhaltend. So schlossen Taiwan Semiconductor und United Microelectronics jeweils unverändert bei 65 und 18,30 NT$. In der "Old Economy" kletterten etwa Cathay Financial um 6,68 Prozent und Taiwan Cement um 5,56 Prozent aufwärts.
In Hongkong stieg der Hang Seng Index um zwei Prozent auf 23.184 Punkte. Stimuliert wurde dies durch erfreuliche Ergebnisse bei den beiden Großbanken HSBC und Hang Seng Bank. Die Aktie des Marktschwergewichts HSBC zog daraufhin um 2,1 Prozent an, Hang Seng Bank schossen um 9,8 Prozent nach oben; Bank of East Asia gewannen 4,8 Prozent hinzu. Daneben war auch der China-Versicherungssektor stark gefragt. Hier verbesserten sich China Life um 2,3 Prozent, PICC Property and Insurance zogen sogar um 13,5 Prozent an.
Auch die Aktie des Ölriesen PetroChina stabilisierte sich wieder und erholte sich um 2,5 Prozent. Sie war an den Vortagen unter Druck geraten, nachdem gemeldet worden war, dass der Großinvestor Warren Buffett einen Teil seines Aktienpakets auf den Markt geworfen hatte.
Quelle: ntv.de