Wall Street Erholung nach tiefem Sturz
26.03.2007, 16:25 UhrVon Lars Halter, New York
Die amerikanischen Börsen haben einen interessanten Wochenstart hinter sich. Nach schwachen Immobilien-Daten stürzte der Markt zeitweise tief, erholte sich dann aber wieder: Letztlich verlor der Dow-Jones-Index nur 12 Zähler oder 0,1 Prozent auf 12.469 Punkte. Die Nasdaq kletterte gar um 6 Zähler oder 0,3 Prozent auf 2.455 Punkte.
Nach einem langsamen und zunächst Richtung suchenden Start, waren es neueste Daten aus dem Immobilienmarkt, die der Börse eine Richtung gaben: nach unten. Die Zahl der verkauften Neubauten ist nicht wie erwartet auf eine Jahresrate von 1,0 Millionen gestiegen, sondern um 3,9 Prozent auf eine Rate von 848.000 gefallen. Analysten wollen das nicht mehr mit dem schlechten Wetter erklären, da die Preise niedrig und die Leerstände hoch seien.
Die Blue Chips brachen in Reaktion auf die Häuser-Daten zeitweise um mehr als 100 Punkte ein – dann aber fing sich der Markt, wohl auch, weil die Zahlen nicht sehr überraschend sind. Dass der Immobilienmarkt schwach ist, wissen Anleger schon lange. Letztlich waren es vor allem die Aktien der Bau-Branche, die tief-rot blieben: Toll Brothers und Lennar sowie KB Home verloren jeweils rund 2 Prozent.
Die größten Verlierer im Dow-Jones-Index waren Verizon Communications mit einem Minus von 1,5 Prozent sowie die Aktien von Home Depot und Merck, die um jeweils etwa 1 Prozent abgaben.
Die Citigroup verlor 0,6 Prozent. Das Unternehmen stellt eine Restrukturierung vor, in der 15.000 Arbeitsplätze gestrichen werden sollen. Man reagiert damit auf die Forderung des Großaktionärs Prinz Alwaleed bin Talal, die Kosten drastisch zu senken. Details werden Mitte April erwartet, wenn die Großbank ihre Quartalszahlen vorlegen wird.
Mit einem Minus von 0,5 Prozent schloss der Industrie-Konzern United Technologies trotz einer Aufstufung. Die Credit Suisse setzt die Aktien auf "Outperform" und beruft sich auf Verbesserungen in der Qualitätssicherung, von denen das Unternehmen profitieren dürfte.
Auf der Gewinnerseite im Standardindex fand sich hingegen ExxonMobil in direktem Zusammenhang mit dem höheren Ölpreis. Der Rohstoff kletterte am Montag über 63 Dollar pro Fass. Es sind vor allem geopolitische Sorgen, die den Handel antreiben, vor allem die Festnahme von 15 britischen Soldaten im Iran und der anhaltende Atom-Disput mit dem Iran.
Ebenfalls mit einem leichten Plus schloss Intel trotz negativer Aussichten. Goldman Sachs hat die Erwartungen für das laufende Quartal gesenkt. Anleger lassen sich aber eher von einer Investition beeindrucken: Der Chip-Riese investiert 2,5 Milliarden Dollar in eine neue Fabrik in China, in der die 300-Millimeter-Wafer-Technologie zum Einsatz kommen soll.
Quelle: ntv.de