Wall Street unter Druck Erste Handelswoche im Minus
05.01.2007, 22:35 UhrDie US-Börsen standen zum Wochenschluss weiter unter Druck. Sorgen um einige Hightechs ließen die Indizes abstürzen. Der Dow-Jones-Index schloss mit einem Minus von 82 Zählern oder 0,6 Prozent auf 12 398 Punkten, die Nasdaq verlor 19 Zähler oder 0,8 Prozent auf 2434 Punkte.
Dabei hatte es vor Handelsbeginn – auf den ersten Blick – gute Nachrichten gegeben. Der Arbeitsmarkt steht deutlich besser da als erwartet, nachdem die US-Wirtschaft im Dezember 167.000 neue Stellen geschaffen hat. Allerdings sorgt sich die Börse um anhaltenden Stellenabbau im Produzierenden Gewerbe und am Bau, sowie um die unerwartet hohe Lohninflation, die noch einmal bekräftigt, dass es sobald keine Zinssenkungen geben wird.
Andererseits sorgt man sich auf dem Parkett auch um die Stabilität der US-Wirtschaft. Die Rohstoffpreise fallen weiter, am Freitag gaben mit Kupfer und Aluminium, mit Silber, Platin und Palladium sämtliche Industriemetalle ab. Kupfer hat in den letzten vier Wochen bereits mehr als 25 Prozent abgegeben, nachdem die Nachfrage aus der Industrie deutlich zurückgegangen ist.
Entsprechend waren die Zykliker die größten Verlierer unter den Blue Chips. Die Aktien von Caterpilla und DuPont gaben um jeweils 1,5 Prozent nach, Alcoa verlor 1,4 Prozent. Die Alu-Schmiede legt in der nächsten Woche Quartalszahlen vor.
Weiter abwärts geht es auch mit dem Ölpreis, der mittlerweile unter 55 Dollar pro Fass handelt. Was normalerweise gut ist für den Markt bereitet einigen Anlegern Sorgen, vor allem in der Öl-Branche. Eine Abstufung für ExxonMobil überraschte am Freitag niemanden. Für die Aktie des Branchenriesen ging es nach den Verlusten der letzten Tage aber nicht weiter bergab.
Großer Verlierer war hingegen Motorola mit einem Abschlag von fast acht Prozent. Der Handyriese spricht für das vierte Quartal eine Warnung aus. Zwar habe man mehr Geräte verkauft als je zuvor, doch sind im Konkurrenzkampf mit Nokia die Preise stark eingebrochen. Bear Stearns, Piper Jaffray und CIBC World Markets stufen Motorola umgehend ab, die Deutsche Bank hatte das im Vorfeld bereits getan. Mit Motorola rutsche auch Nokia ins Minus.
Eine Abstufung gab es am Freitag auch für Intel. Einen Tag nachdem die Bank of America mit einer Aufstufung dem Papier zu einem Plus von 4 Prozent verholfen hat, zeigt sich die Credit Suisse pessimistischer. Der Markt habe ein starkes Geschäft mit Server-Chips und den Erfolg der Core-2-Duo-Linie bereits eingepreist, heißt es, man sehe wenig Potenzial nach oben.
Eine Abstufung belastete auch den Computerbauer Dell, der im frühen Handel um 1,8 Prozent nachgibt. Bei J.P. Morgan rutscht die Aktie auf "Untergewichten" ab, da man sich um die Stabilität der Umsätze mit Geschäftskunden sorgt.
In der nächsten Woche beginnt an der Wall Street die Ertragssaison. Am Dienstag legt mit dem Aluminiumriesen Alcoa der erste Dow-Wert seine Quartalszahlen vor.
Quelle: ntv.de