Marktberichte

Tagestief nach Ifo-Index Euro arbeitet sich wieder hoch

Greift EZB-Chef Daghi demnächst an die Zinsschraube?

Greift EZB-Chef Daghi demnächst an die Zinsschraube?

(Foto: REUTERS)

Die schwächelnde Konjunktur stößt auf Missfallen. Der Euro saust unter die wichtige 1,30er-Marke. Händler verweisen nach dem enttäuschenden Ifo-Index auf kursierende Zinssenkungsfantasien. Aber die Erholung folgt auf stetem Fuße.

Der Euro ist nach dem deutlich schlechter als erwartet ausgefallenen deutschen Ifo-Geschäftsklimaindex unter Druck geraten und auf das Tagestief von 1,2954 Dollar zurückgefallen. Bis zum Mittag erholte sich die Gemeinschaftswährung aber wieder und stieg auf ein Tageshoch von 1,3034 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Dienstagmittag auf 1,2990 (Montag: 1,3037) Dollar festgesetzt.

Der Rücksetzer des Ifo-Geschäftsklimas sendet ein ungutes Konjunktursignal. Volkswirte der Postbank kommentierten, die erwartete Erholung der deutschen Wirtschaft im Frühjahr stehe auf wackeligen Beinen. Ob die EZB auf bis zuletzt enttäuschende Umfragewerte und Konjunkturdaten mit einer Zinssenkung reagiert, ist nach wie vor fraglich. Noch niedrigere Leitzinsen dürften die Konjunktur im Währungsraum nicht nennenswert anschieben, lautet ein Argument gegen eine zusätzliche Lockerung. Zumal dem erschwerten Zugang mittelständischer Unternehmen zu Bankkrediten in vielen Krisenländern mit einer Leitzinssenkung kaum beizukommen ist.

"Der Einbruch im Euro zeigt, dass wieder Zinssenkungsfantasien eingepreist werden", sagte ein Händler. Karen Jones, technische Analystin bei der Commerzbank, glaubt, dass der derzeit bei 1,2941 Dollar verlaufende 200-Tage-Durchschnitt als Unterstützung allenfalls einen ersten Test bestehen wird.

Dann dürfte der Euro weiter Richtung 1,2839 Dollar abrutschen, wo die 78,6 Prozent-Fibonacci-Unterstützung von der Aufwärtsbewegung des Euro im April liege. Einen Widerstand macht die Expertin bei 1,3070 Dollar aus, dort liege der 55-Tage-Durchschnitt. Aktuell geht der Euro wieder mit 1,30 Dollar um und damit wieder auf dem Niveau, wo er im fernöstlichen Devisenhandel stand.

Quelle: ntv.de, ddi/rts/DJ

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