Notenbanken im Blick Euro auf Berg- und Talfahrt
06.10.2011, 17:45 UhrDer Kurs des Euro schwankt angesichts der Ankündigung von Hilfsmaßnahmen von gleich zwei großen europäischen Notenbanken kräftig. Im Nachmittagshandel fällt die Gemeinschaftswährung kräftig, bevor sie auf den höchsten Stand seit einer Woche klettert.
Mit kräftigen Kursgewinnen ist der Euro am Donnerstag aus dem europäisch dominierten Handel gegangen. Die Gemeinschaftswährung überwand dabei die Marke von 1,34 Dollar. Am Nachmittag war sie auf ein Tagestief bei 1,3240 Dollar gefallen und reagierte damit auf die Leitzinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB). Der Leitzins wurde mit 1,5 Prozent bestätigt. Im Vorfeld gab es aber auch Spekulationen, dass Jean-Claude Trichet auf seiner letzten Sitzung als EZB-Präsident die Zinsen senken könnte.
Die Europäische Zentralbank EZB setzte den Referenzkurs zuvor auf 1,3337 Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7498 (0,7587) Euro.
Neben der EZB ließ auch die britische Notenbank ihren Leitzins unverändert. Die britische Notenbank kündigte jedoch weitere Wertpapierankäufe im Volumen von 75 Mrd. Pfund an, um Liquidität in die Märkte zu pumpen. Auch die EZB hat zur Bekämpfung der Finanzkrise diverse Liquiditätsmaßnahmen beschlossen. Die Notenbank will für insgesamt 40 Mrd. Euro sogenannte "gedeckte Anleihen" kaufen, dazu zählen unter anderem die in Deutschland gängigen Pfandbriefe. Darüber hinaus stellt sie Geschäftsbanken erneut Liquidität über einen außergewöhnlich langen Zeitraum von einem Jahr bereit.
Händler erklärten das heftige Auf und Ab an den Devisenmärkten mit der zunächst gestiegenen Unsicherheit wegen des neuen Ankaufprogramms der Bank of England, die neben dem Pfund auch den Euro geschwächt habe. Die EZB habe den Euro-Kurs jedoch mit der Ankündigung effizienter Stabilisierungsinstrumente schnell wieder beflügelt, sagten Händler.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86300 britische Pfund, 102,25 japanische Yen und 1,2265 Schweizer Franken fest.
Im Fokus des Marktes steht nun die Pressekonferenz von US-Präsident Barack Obama zur wirtschaftlichen Lage in den USA. Händler hoffen auf Details zu dem angekündigten Job-Programm im bislang geplanten Umfang von bis zu 447 Mrd. Dollar.
Quelle: ntv.de, jga/dpa/rts/DJ