Marktberichte

Forint stürzt ab Euro baumelt an der 1,29

Der Markt zieht sich in sein Schneckenhaus zurück.

Der Markt zieht sich in sein Schneckenhaus zurück.

(Foto: dpa)

Das bestimmende Thema am Devisenmarkt bleibt auch in der neuen Woche die Euro-Schuldenkrise. Spekulationen über einen erneuten Schuldenschnitt machen die Runde. Mehrere Euro-Länder - darunter auch Deutschland - sind dagegen. Indes beschafft sich Italien Geld am Kapitalmarkt - und der Forint leidet unter deutlichen Abgaben.

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,17

Angesichts der schleppenden Fortschritte bei der Lösung der Schuldenkrise hat der Euro am Montag nachgegeben. Die Gemeinschaftswährung notierte den gesamten Handelsverlauf um 1,29 Dollar nach 1,2938 Dollar im späten Vorwochengeschäft. Die EZB setzte den Referenzkurs auf 1,2898 Dollar fest nach 1,2909 am Freitag.

Wegen der stockenden Verhandlungen Griechenlands mit den Geldgebern von EU, EZB und IWF, eines diskutierten zweiten Schuldenschnitts für Athen sowie der anhaltenden Unklarheit bezüglich eines Hilfsantrags aus Spanien hielten sich Investoren mit Euro-Engagements zurück, sagten Händler.

Im besonderen Fokus der Anleger blieb der Yen, da etliche davon ausgehen, dass die Bank of Japan am Dienstag eine Ausweitung der Wertpapierkäufe beschließen wird. Am Morgen notierte die Währung kaum verändert, so dass für einen Dollar 79,55 (Freitagabend: 79,62) Yen bezahlt wurden.

Italiens Rendite sinkt, Spaniens steigt

Am Rentenmarkt waren dagegen die als sichere Häfen geltenden Bundesanleihen gefragt, was Händler unter anderem mit den Abgaben am Aktienmarkt begründeten. Jüngst enttäuschende Quartalsberichte von Unternehmen hätten die Risikolust der Anleger sinken lassen. Der Bund-Future zog um 44 Ticks auf 141,29 Zähler an.

Spanische Zehnjährige rentierten mit 5,69 (Freitagabend: 5,615) Prozent und damit etwas höher als im späten Vorwochengeschäft.

Italien refinanziert sich indes zu günstigeren Bedingungen. Insgesamt hat das Land 8,0 Mrd. Euro mit Papieren mit einer Laufzeit von 181 Tagen aufgenommen und damit das Maximalziel erreicht, teilte die italienische Schuldenagentur mit. Die Rendite fiel auf 1,347 Prozent, nachdem sie am 26. September noch bei 1,503 Prozent gelegen hatte. Zudem stieg auch die Nachfrage an: Die Auktion war 1,52-fach (September: 1,39-fach) überzeichnet.

Die Hoffnung auf Anleihekäufe der Europäischen Zentralbank (EZB) sei für anhaltenden Rückgang der Renditen verantwortlich, sagten Händler. Die EZB hatte Anfang August Käufe von Staatsanleihen von Krisenländern wie Italien und Spanien in Aussicht gestellt, falls die Staaten Hilfe aus dem Rettungsfonds ESM in Anspruch nehmen und entsprechende Auflagen erfüllen. In den vergangenen Wochen waren auch die Renditen für frei gehandelte Anleihen am Sekundärmarkt merklich gesunken.

Schwieriger Weg zum IWF-Deal

Die sinkende Hoffnung auf internationale Geldspritzen für Ungarn belastete indes den Forint. Für einen Euro wurden 285,35 Forint gezahlt. Damit hat die ungarische Währung ein Prozent an Wert verloren und notierte so niedrig wie seit drei Wochen nicht mehr. Zuvor hatte ein hochrangiger Politiker Hoffnungen auf eine baldige Einigung mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) gedämpft. Der für die Verhandlungen zuständige Minister Mihaly Varga hatte in einem Radio-Interview gesagt, er halte eine Einigung zwar weiter für sinnvoll, das Leben gehe aber auch ohne weiter. "Der Weg zu einem Deal mit dem IWF ist viel schwieriger und länger als der Markt eingepreist hatte", sagte Nomura-Volkswirt Peter Attard Montalto. Ungarn benötigt Kredite, um die heimische Wirtschaft zu stützen.

Quelle: ntv.de, rts/dpa

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