Marktberichte

Gedrosselte Risikobereitschaft Euro behauptet sich

Die USA sind in Alarmbereitschaft.

Die USA sind in Alarmbereitschaft.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Welt befindet sich in Schockstarre nach den Explosionen in Boston. Ein Gefühl der Angst und Hilflosigkeit macht sich breit. Auch am Devisenmarkt ist das zu spüren. Anzeichen neuer Probleme in der Euro-Schuldenkrise lassen die Währung vergleichsweise kalt.

Die Bombenanschläge von Boston haben auch die Händler an den Devisenmärkten in Fernost beschäftigt. Die Anschläge hätten die Risiko-Bereitschaft gemindert, sagten Händler. Zudem waren die schwachen Konjunkturdaten aus China und der Verfall des Goldpreises Thema. Letzlich hätten die jüngsten starken Verluste bei den Edelmetallen Gold und Silber aber kaum eine Folge für den Devisenmarkt.

Der Euro konnte sich behaupten und lag zum Dollar mit 1,3042 Dollar leicht über dem Niveau vom Montagabend in New York. Die Gemeinschaftswährung zeigte sich damit robust gegen die Anzeichen neuer Probleme in der Euro-Schuldenkrise, etwa wegen der unklaren Lage über die Finanzierung Zyperns oder die künftige Regierung in Italien.

Zur japanischen Währung legte der Dollar auf 97,08 Yen zu, von 96,55 Yen in New York. Der Schweizer Franken notierte bei 0,9308 Franken je Dollar und 1,2144 Franken je Euro.

Am Montag hatte der Euro in Asien noch zeitweise über der Marke von 1,31 Dollar notiert. Zu Buche schlugen die schwachen Konjunkturzahlen aus China. Wirtschaftswachstum in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt hatte sich im ersten Quartal überraschend abgeschwächt. Zeitweise war der Euro bis auf 1,3053 Dollar gefallen. Die Europäische Zentralbank (EZB) legte den Referenzkurs auf 1,3081 (Freitag: 1,3052) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7645 (0,7662) Euro.

USA in Alarmbereitschaft

Bei einem Bombenattentat auf den ältesten Marathonlauf der Welt in Boston sind am Vorabend nach offiziellen Angaben drei Menschen getötet und mindestens 110 verletzt worden. Bisher weiß die Polizei nicht, wer der Urheber der Anschlagsserie sein könnte. Gerüchte einer Festnahme erwiesen sich im Laufe des Nachmittags als falsch.

In einer Rede an die Nation vermied es US-Präsident Barack Obama bewusst, von Terrorismus zu sprechen. "Wir wissen noch nicht, wer dies getan hat oder warum", sagte Obama und warnte davor, "zu schnell zu Schlussfolgerungen zu greifen, bevor wir alle Fakten haben". Die USA würden aber alles daran setzen, um die Täter aufzuspüren und zur Verantwortung zu ziehen.

An den amerikanischen Börsen rutschten die Aktienkurse am Vorabend so stark wie seit fünf Monaten nicht mehr. Die Ungewissheit über die Motive hinter dem Marathon-Attentat beeinflussten die Finanzmärkte aber nur teilweise. Stärker wogen Berichte über eine wirtschaftliche Abkühlung in China und anschließende Panikverkäufe von Gold, Öl und anderen Rohstoffen.

Quelle: ntv.de, rts/dpa

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