Marktberichte

Auf Richtungssuche Euro pendelt sich ein

Der Euro tendiert knapp unter 1,34 Dollar.

Der Euro tendiert knapp unter 1,34 Dollar.

(Foto: REUTERS)

Die Lage an den Devisenmärkten bleibt angespannt: Das Schlagwort vom "Währungskrieg" sorgt unter Analysten zunehmend für Gesprächsstoff.

Der Euro hält sich weitgehend stabil und schwankt um die Marke von 1,34 US-Dollar.Am Vormittag tendierte die Gemeinschaftswährung bei 1,3389 Dollar und in etwa auf Vorabendniveau. Im frühen asiatischen Handel hatte der Euro noch knapp über 1,34 Dollar gelegen. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Montag auf 1,3391 Dollar festgesetzt.

Die Korrekturbewegung im Euro dürfte sich kurzfristig fortsetzen, sagt Morgan Stanley. Die Analysten verweisen auf die laufende Diskussion um eine Rettung Zyperns durch die EU. Der Stopp für die Longposition bei 1,3310 US-Dollar dürfte "herausgefordert" werden. Danach wäre eine Abwärtsbewegung auf 1,3255 Dollar zu erwarten, ehe man wieder bullishe Positionen einnehmen werde. Längerfristig dürfte der Aufwärtstrend im Euro zum Dollar aber intakt bleiben. Die Gemeinschaftswährung habe Potenzial bis 1,40 Euro, vor allem bedingt dadurch, dass Japan reichlich Liquidität bereitstelle, die auf der Suche nach höheren Renditen im Ausland angelegt werden dürfte. Davon werde der Euro vermutlich profitieren.

Marktbewegende Konjunkturdaten werden im weiteren Handelsverlauf nicht veröffentlicht. Allerdings könnte wieder etwas Bewegung in die Gespräche zur Reduzierung des US-Haushaltsdefizits kommen, da Präsident Barack Obama in seiner Rede zur Lage der Nation das Thema ansprechen dürfte. Zudem stehen in Spanien und Italien Auktionen von Geldmarktpapieren an. Diese dürften angesichts der politischen Unsicherheit in beiden Ländern besonders beachtet werden.

Erneut könnte sich die Diskussion über die Wechselkurspolitik am Devisenmarkt auswirken. In der Eurogruppe stößt eine aktive Wechselkurspolitik, wie sie beispielsweise Japan neu befördert hat, auf erhebliche Skepsis. "Egal, was Zentralbanker dazu sagen, alles wird überinterpretiert. Diese Hysterie dürfte mindestens zum G20-Treffen der Zentralbanker und Finanzminister am Wochenende andauern", so Commerzbank-Analyst Ulrich Leuchtmann.

Die sieben führenden Industrieländer (G7) hatten am Dienstag bekräftigt, dass die Wechselkurse vom Markt bestimmt werden sollten. Frankreichs Präsident Francois Hollande hatte angesichts eines kräftigen, wenn auch nur vorübergehenden, Kursanstiegs des Euro eine aktive Wechselkurspolitik im Euroraum gefordert.

Der Yen gibt zu US-Dollar und Euro nach. Der japanische Finanzminister Aso hatte gesagt, die G7 sähen Japans Maßnahmen nicht als Wechselkursbeeinflussung an, sondern nur als Bekämpfung der Deflation. Der Dollar steigt auf 94,32 von rund 94,10 Yen. Der Euro legt auf 126,42 Yen zu.

Yellen deutet Fed-Kurs an

Die US-Notenbankerin Janet Yellen verteidigte unterdessen die extrem lockere Geldpolitik der Federal Reserve. Die Zentralbank werde sich auch weiter energisch für Wirtschaftswachstum und eine Belebung des Arbeitsmarktes einsetzen, sagte Yellen angesichts der anhaltend hohen Arbeitslosenrate. Yellen gilt als eine potenzielle Nachfolgerin von Fed-Chef Ben Bernanke.

Ende des vergangenen Jahres war die US-Wirtschaftsleistung geschrumpft. Auch wenn es sich nach Ansicht von Beobachtern nur um eine vorübergehende Entwicklung handelt, reicht das Wachstum Experten zufolge bei nicht aus, um die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen. Anzeichen für eine über die Amtszeit von Bernanke hinaus anhaltende Niedrigzinspolitik im Dollarraum würde nach Ansicht von Beobachtern das Zutrauen vieler Investoren in den Euro stärken.

In den USA beträgt die Arbeitslosenquote derzeit 7,9 Prozent und ist damit für US-Verhältnisse und im historischen Vergleich nahezu unverändert hoch. Im Zuge der Finanz- und Wirtschaftskrise hatte die US-Notenbank die Zinsen auf ein extrem niedriges Niveau gesenkt und zugleich Anleihen aufgekauft, um große Mengen an Geld in die Wirtschaft zu pumpen.

Quelle: ntv.de, jga/mmo/rts/dpa

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