Marktberichte

Ausstieg aus Staatsanleihen Euro bleibt sehr fest

Der Euro hat am Mittwoch zum Dollar rund ein Cent zugelegt und Kurs auf sein Rekordhoch gehalten. Die Gemeinschaftswährung notierte am Nachmittag bei 1,4725 Dollar. Erst Ende vergangener Woche hatte sie bei 1,4752 Dollar ein Allzeithoch zur US-Währung markiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) legte den Referenzkurs mit 1,47 (Dienstag 1,4607) Dollar fest.

"Die Stimmung ist wegen der US-Immobilienkrise und der sich verlangsamenden US-Wirtschaft gegen den Dollar gerichtet", sagte Devisenstratege Karl Broecker von der LBBW. "Die Möglichkeit einer Zinssenkung durch die US-Notenbank ist nach den jüngsten Konjunkturdaten nicht vom Tisch." Die Umsätze im US-Einzelhandel sind im Oktober wie von Analysten vorhergesagt um 0,2 Prozent gestiegen nach einem Zuwachs von 0,7 Prozent im Vormonat. Die US-Erzeugerpreise kletterten dagegen im Oktober mit 0,1 Prozent weniger stark als erwartet. Im Referenzkursverfahren EuroFX wurde der Euro mit 1,4685 Dollar festgelegt.

Anleger trennen sich von Staatsanleihen

Eine zunehmende Risikoneigung der Anleger angesichts steigender Kurse an den Aktienbörsen ließ den Yen zum Dollar dagegen weiter nachgeben. Erst zu Wochenbeginn hatten sich die Anleger wegen der Kreditkrise aus so genannten Carry Trades zurückgezogen und dabei den Yen auf ein 18-Monats-Hoch zum Dollar getrieben. Bei diesen Geschäften leihen sich Anleger Geld in niedrig verzinsten Währungen wie dem Yen und legen es in höher verzinste, aber risikoreichere Anlagen an. Lösen sie diese auf, müssen die Anleger ihre Kredite in Yen bedienen.

Die wieder größere Bereitschaft der Investoren, in riskantere Anlagen zu investieren, schlug sich auch in den als sicherer Hafen geltenden europäischen Staatsanleihen nieder. Der richtungweisende Terminkontrakt Bund-Future fiel um 30 Ticks auf 114,05 Zähler. Händler begründeten die Talfahrt am Rentenmarkt mit den Kursgewinnen an den Aktienmärkten in Europa, Asien und den USA. "Der Risikoappetit nimmt leicht zu", sagte Stratege Patrick Jacq von BNP Paribas. Noch in der vergangenen Woche hatten sich die Anleger nach Milliardenabschreibungen vieler Banken im Zuge der US-Hypothekenkrise die als vergleichsweise sicher geltenden Staatsanleihen ins Depot gelegt. Die zehnjährige Bundesanleihe fiel zur Wochenmitte um sieben Ticks auf 100,72 Punkte und rentierte bei 4,154 Prozent.

Die von der Bundesbank täglich berechnete Umlaufrendite stieg auf 4,18 (Dienstag 4,09) Prozent. Der Rentenindex Rex gab 0,48 Prozent auf 115,70 Punkte nach.

Quelle: ntv.de

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