Nach den Stresstests Euro bleibt unter 1,29 Dollar
23.07.2010, 19:48 UhrDer Dollar behält am Freitag im Kräftemessen mit dem Euro auch nach der Veröffentlichung der Stresstest-Ergebnisse europäischer Banken leicht die Oberhand. Trotz mehrerer Anläufe schafft der Euro nicht den Sprung über die Marke von 1,29 US-Dollar.
Die heiß ersehnten Ergebnisse der Belastungstests europäischer Banken haben am Freitagabend wenig Veränderung am Devisenmarkt mit sich gebracht. Der Euro pendelte nach Veröffentlichung der Ergebnisse zwischen 1,2820 und 1,29 US-Dollar, beruhigte sich dann jedoch und engte seine Handelsrange nach oben bis auf 1,2880 US-Dollar ein.
Den Ergebnissen der Stresstests zufolge haben sieben der 91 getesteten Banken in den Testszenarien nicht die erforderliche Kernkapitalquote von 6 Prozent erreicht. Neben der deutschen Hypo Real Estate waren fünf spanische Banken und die griechische Atebank betroffen. Vor der Veröffentlichung hatten Gerüchte am Markt die Runde gemacht, wonach zehn Institute den Test nicht bestanden hätten.
Vor den Stresstest-Daten hatte am Vormittag ein überraschend starker Ifo-Geschäftsklimaindex den Euro unterstützt. Der Index, der als wichtigster Stimmungsindikator für die deutsche Wirtschaft gilt, stieg auf 106,2 von 101,8 Punkten im Vormonat. Dies war der größte Sprung nach oben seit der Wiedervereinigung Deutschlands. Volkswirte hatten hingegen mit einem Rückgang auf 101,5 Punkte gerechnet. "Die gute Stimmung zog sich quer durch alle Bereiche. Selbst der notorisch hinterher hinkende Einzelhandel gab sich im Juli erheblich zuversichtlicher als im Juni", sagt Fabienne Riefer, Ökonomin bei der Deutschen Postbank. Damit keime wieder einmal die Hoffnung auf, dass sich neben den ohnehin gut laufenden Exporten endlich auch die Binnennachfrage und speziell der private Konsum etwas mehr belebe und die Wachstumsbasis breiter werde. Die Aussicht auf ein Wirtschaftswachstum von mehr als 2 Prozent in diesem Jahr habe sich somit abermals verbessert.
Quelle: ntv.de, nne/DJ