Marktberichte

1,30-Dollar-Marke geknackt Euro erhält Rückenwind

(Foto: dpa)

Anleger an den Devisenmärkten warten zwar weiter auf eine Lösung für das von der Pleite bedrohte Griechenland. Dennoch sorgen positive Aussagen aus der Politik hinsichtlich dieses Themas für einen Anstieg des des Eurokurses. Auch die ESM-Debatte kommt der Gemeinschaftswährung zugute.

Der Euro hat Fahrt aufgenommen und sich gegenüber dem US-Dollar deutlich erholt. In Handelskreisen war man zuversichtlich, dass es zu einer Einigung zwischen den Gläubigerbanken und der griechischen Regierung kommen wird. Nachdem keine Einigung übers Wochenende erzielt worden war, reagierte der Euro zunächst mit Abschlägen und markierte im asiatischen Handel ein Tief um das Niveau von 1,2850 Dollar. Im europäischen Handel bewegte sich die Gemeinschaftswährung klar über der Marke von 1,30 Dollar.

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,17

Damit stellt die Verzögerung in Athen keinen Beinbruch dar. "Die Märkte haben zu stark auf eine frühe Einigung gesetzt", sagt Dai Sato von Mizuho Corporate Bank. Zugleich stellt er aber klar, dass es für Griechenland ausreichend wäre, bis Anfang März eine Einigung zu erzielen. Im März werden Anleihen im Volumen von 14,5 Milliarden Euro fällig. Im Handel ist man zuversichtlich, dass eine Einigung zumindest kurzfristig die Einheitswährung weiter stützen würde.

Börsianer machten auch die erneute Diskussion um eine Aufstockung der europäischen Dauerrettungsfonds ESM für die Rally verantwortlich. Der Chefhaushälter der Union im Bundestag, Norbert Barthle, hatte in einem Zeitungsinterview die Idee, EFSF und ESM parallel laufen zu lassen, wieder ins Gespräch gebracht.

Der italienische Ministerpräsident Mario Monti dringt einem Magazinbericht zufolge darauf, die Finanzkraft des ESM zu verdoppeln. EZB-Chef Mario Draghi schlage in diesem Zusammenhang vor, ungenutzte Mittel des EFSF dem ESM zuzuschlagen, statt diese miteinander zu verrechnen. Die Bundesregierung betonte, sie sei offen für Diskussionen rund um den ESM. Allerdings glaube sie derzeit nicht, dass das Volumen des Rettungsfonds verdoppelt werden müsse.

Bick auf die Fed gerichtet

Daneben blickt der Markt bereits auf die in der laufenden Woche stattfindenden Offenmarktsitzung der Federal Reserve. Möglicherweise wird die US-Notenbank die Erwartung an die erste Leitzinserhöhung weiter nach hinten verschieben. Bislang hat die Fed klargestellt, bis mindestens Mitte 2013 die Leitzinsen bei praktisch Null zu halten. Die Erwartung könnte nun bis ins Jahr 2014 verschoben werden.

Analysten glauben derweil nicht, dass Fed-Chef Ben Bernanke neue Maßnahmen zur quantitativen Lockerung in den Raum stellen wird. Allerdings dürfte er sich alle diesbezüglichen Optionen offen halten.

Quelle: ntv.de, DJ/rts

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