Marktberichte

Deutlich über Jahrestief Euro erholt sich

Die sich abzeichnende Konkretisierung des Hilfspakets für Griechenland macht sich bemerkbar. Der Euro macht zum Dollar Boden gut und handelt über der Marke von 1,3250 Dollar.

Die Hilfen von EU und IWF werden Aussagen deutscher Politiker zufolge auf drei Jahre angelegt sein. Da kommt Freude auf.

Die Hilfen von EU und IWF werden Aussagen deutscher Politiker zufolge auf drei Jahre angelegt sein. Da kommt Freude auf.

(Foto: picture alliance / dpa)

Hoffnungen auf eine Lösung der griechischen Finanzprobleme und die Aussicht auf weiterhin tiefe US-Zinsen haben zu einer Erholung des Euro-Kurses geführt. Die Gemeinschaftswährung verteuerte sich im Vergleich zum Mittwochabend um mehr als einen US-Cent auf 1,3269 Dollar. "Wir sehen am Markt etwas Entspannung. Man ist der Ansicht, dass mit der Herabstufung Spaniens durch S&P das Gros der schlechten Nachrichten durch ist", sagte Analyst Mario Mattera vom Bankhaus Metzler.

Am Mittwochabend war der Euro auf ein Jahrestief von 1,3112 Dollar abgerutscht, nachdem die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) ihre Bonitätseinschätzung für Spanien um eine Stufe auf "AA" gesenkt hatte. Davor hatte S&P bereits schlechtere Noten für Griechenland und Portugal vergeben. Zur Beruhigung der Märkte trug allerdings bei, dass Konkurrent Fitch Spanien weiterhin mit der Bestnote "AAA" und einem stabilen Ausblick bewertet. Die als Risiko-Indikator geltenden Renditeaufschläge (Spreads) der zehnjährigen spanischen Staatsanleihen gegenüber der Bundesanleihe mit gleicher Laufzeit stiegen Tradeweb zufolge am Morgen moderat auf 127 Basispunkte, fielen dann jedoch mit 114 Basispunkten wieder unter das Niveau vom Mittwochabend. Damit müsste Spanien für neue Anleihen rund 4,3 Prozent an Zinsen auf den Tisch legen. Zu Wochenbeginn hatte der spanische Spread noch rund 100 Basispunkte betragen.

Hilfen für drei Jahre

Dagegen wurde das Risiko zehnjähriger griechischer Anleihen niedriger gesehen, der Spread sank auf 726 Basispunkte von 800 Basispunkten zum Handelsschluss am Mittwoch. Volkswirte werteten es als beruhigend, dass das Hilfsprogramm von Europäischer Union und Internationalem Währungsfonds (IWF) Aussagen deutscher Politiker zufolge auf drei Jahre angelegt sein soll. Metzler-Experte Mattera zufolge sind die Probleme allerdings noch nicht vom Tisch. "Es gibt noch viele Stolpersteine. Deutschland kommt eine Schlüsselrolle zu, und der Bundestag will am 7. Mai und damit zwei Tage vor der Landstagswahl in Nordrhein-Westfalen über die Hilfen abstimmen", sagte der Analyst. "In Athen muss das harte Sparprogramm zudem erst noch durch das Parlament."

Auf dem Dollar lastete, dass die US-Notenbank (Fed) trotz Anzeichen für ein Wiedererstarken der weltgrößten Volkswirtschaft an ihrem Nullzinskurs festhält. "Damit schwindet die Wahrscheinlichkeit, dass die Fed noch im dritten Quartal die Zinswende einleiten wird", kommentierte Helaba-Analyst Ralf Umlauf.

Die Entspannung zeigte sich auch am Rentenmarkt, wo Anleger sich von Bundesanleihen trennten. Der Bund-Future gab neun Ticks auf 124,53 Zähler nach, die Rendite der dem Terminkontrakt zugrundeliegenden zehnjährigen Bundesanleihe stieg zeitweilig wieder leicht über drei Prozent.

Quelle: ntv.de, rts

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