Marktberichte

Dollar bleibt unter Druck Euro etwas fester

Das Ausbleiben eines eindeutigen Bekenntnisses der G7-Länder zu einem starken Dollar und das klare Votum der Iren für den EU-Reformvertrag von Lissabon haben am Montag den Euro gestützt.

Der Euro erholt sich von seinem Sturz unter die Marke von 1,45 US-Dollar.

Der Euro erholt sich von seinem Sturz unter die Marke von 1,45 US-Dollar.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Die Gemeinschaftswährung pendelte um 1,4630 Dollar und war damit einen dreiviertel US-Cent teurer als am Freitagabend.

"Die G7-Länder hätten den Dollar-Verkäufen Einhalt gebieten können", fasste Geoff Kendrick, Währungsstratege bei UBS in London zusammen. "Sie haben ihre Mantra wiederholt, aber das ist nicht wirklich eine neue Nachricht", fügte Johan Javeus, SEB-Stratege, in Stockholm, hinzu.

Die Notenbankchefs und Finanzminister der sieben führenden Industrieländer (G7) hatten in ihrem Abschlusskommunique lediglich ihr Interesse an einem starken und international stabilen Finanzsystem betont und exzessive und ungeordnete Wechselkursbewegungen als schädlich für Wirtschaft und Finanzsystem beschrieben. Nach den Bekenntnissen einiger Politiker und Notenbanker zu einem starken Dollar im Vorfeld des Treffens hatten einige Anleger mit klareren Aussagen gerechnet.

Bundesbankpräsident Axel Weber erklärte, man habe die Passage zu den Wechselkursen unverändert gegenüber der letzten Erklärung vom April gelassen. Der Euro und der Yen haben in diesem Jahr zum Greenback deutlich aufgewertet, was vor allem von den Exporteuren in der Euro-Zone und Japan beklagt wird.

Im zweiten Anlauf nahmen die Iren zudem am Wochenende den Vertrag von Lissabon an, mit dem die Gemeinschaft der 27 Staaten reformiert werden soll. Insbesondere soll der Entscheidungsprozess innerhalb der Gemeinschaft beschleunigt werden. Allerdings droht in Tschechien die nächste Hängepartie. Daher dürfte die Wirkung für den Euro rasch verpuffen, hieß es.

Dollar zum Yen etwas fester

Aussagen des japanischen Finanzminister Hiroshi Fujii, wonach Japan eine exzessive einseitige Bewegung im Yen nicht zulassen werde, stützte den Dollar zum Yen etwas. Die US-Währung notierte mit 89,95 Yen leicht höher als zuletzt am Freitagabend in New York mit 89,72 Yen.

Aufgrund von Spekulationen auf eine Zinserhöhung legte der australische Dollar zeitweise auf 0,8756 US-Dollar von 0,8660 US-Dollar am Freitagabend zu. Zwei einflussreiche Kommentatoren hatten darüber spekuliert, dass die Notenbank des Landes am Dienstag die Zinsen auf 3,25 Prozent von drei Prozent anheben könnte. Bislang schätzen die australischen Börsen die Wahrscheinlichkeit für eine Zinserhöhung eher gering ein. Für eine Straffung der Geldpolitik in Australien sei es noch zu früh, stellten die Commerzbank-Analysten fest.

Am Rentenmarkt bewegten sich die Kurse kaum. Der Bund-Future pendelte meist um seinen Freitagsschluss von 122,67 Punkten. Die Rendite der zehnjährige Bundesanleihe rutschte bis auf 3,114 Prozent von 3,13 Prozent am Freitagabend.

Quelle: ntv.de, rts

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