Marktberichte

Warten auf die EZB Euro fällt etwas zurück

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Ein Händler in Madrid verfolgt eine Bond-Auktion auf dem Monitor.

(Foto: REUTERS)

Nach den deutlichen Kursgewinnen in der vergangenen Woche gibt der Euro nach. Mit Argusaugen schauen Marktakteure auf die Regungen von Europas Währungshütern, die möglicherweise schon bald mit neuen massiven Eingriffen eine weitere Eskalation der Euro-Schuldenkrise abfedern wollen.

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,08

Der Kurs des Euro hat am Montag einen Teil seiner kräftigen Gewinne vom Ende der vergangenen Woche wieder abgegeben. Schwache Konjunkturdaten aus dem Euroraum belasteten die Gemeinschaftswährung. Am Markt sind jedoch bereits zum Wochenauftakt alle Augen auf die anstehende Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank am Donnerstag gerichtet. Am Nachmittag fiel der Euro bis auf 1,2225 US-Dollar, im frühen Handel hatte er noch bis zu 1,2343 Dollar gekostet. Die EZB setzte den Referenzkurs gegen Mittag auf 1,2246 (Freitag: 1,2317) Dollar fest.

Am vergangenen Donnerstag hatte der Euro noch unter der Marke von 1,22 Dollar notiert. Hinter dem Kurssprung der letzten Tage stehen die deutlichen Worte, mit denen EZB-Chef Mario Draghi Entschlossenheit im Kampf gegen die Krise demonstriert hat. "Die EZB wird im Rahmen ihres Mandats alles Notwendige tun, um den Euro zu erhalten", hatte Draghi bei einer Rede in London gesagt. "Und glauben Sie mir - es wird ausreichen." Die Märkte starteten unverzüglich eine Risikorally - sie setzen jedoch darauf, dass die Notenbank ihr Versprechen bei ihrer Sitzung am Donnerstag auch einlöst.

"Die EZB muss unbedingt liefern, um den geschürten Erwartungen gerecht zu werden", heißt es im Ausblick der Analysten vom Bankhaus Metzler. Während die Spekulationen darüber, was die Währungshüter planen, nicht abreißen, ging es für den Euro zum Wochenauftakt zunächst wieder bergab. Sowohl das von der EU-Kommission erhobene Geschäftsklima als auch das Wirtschaftsvertrauen trübten sich im Juli deutlicher als erwartet ein. "Die Krisenländer ziehen langsam aber sicher die restlichen Staaten der Eurozone in die Krise", kommentierten die Experten der Dekabank.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,77985 (0,78295) britische Pfund, 95,78 (96,29) japanische Yen und 1,2010 (1,2010) Schweizer Franken fest.

Quelle: ntv.de, nne/dpa

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