Marktberichte

Spanien belastet Euro fällt unter 1,31 Dollar

(Foto: REUTERS)

Der Kurs des Euro verzeichnet einen Rücksetzer. Händler führen das auf die jüngste Auktion spanischer Anleihen zurück.

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,17

Der Euro hat sich nicht über der Marke von 1,31 Dollar halten können. Nach bis zu 1,3126 US-Dollar am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung im frühen Nachmittagshandel 1,3090 Dollar. Ein Dollar war damit zuletzt 0,7637 Euro wert. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Dienstagmittag auf 1,3092 (Montag: 1,3057) Dollar festgesetzt.

Eine Auktion spanischer Staatsanleihen sorgte für einen Dämpfer. Zwar waren die Renditen rückläufig und die Nachfrage hoch. Das krisengeschwächte Land hat aber nicht so viel Kapital aufgenommen wie maximal geplant. Obgleich die Mittel erst 2013 benötigt werden, sie dienen also der Vorfinanzierung, wurde der Euro belastet.

Jüngste Konjunkturdaten aus dem Euroraum deuten unterdessen auf eine Stabilisierung auf sehr niedrigem Niveau hin. Im November konnten sich die Einkaufsmanagerindizes etwas von ihrem Dreijahrestief entfernen. Dennoch zeigen die Zahlen eine durchgängig schrumpfende Produktion an.

USA droht die Rezession

Doch zum Greenback zeigt sich der Euro weiterhin recht robust. Börsianer verwiesen auf die Entwicklung in den USA, die derzeit den Dollar unattraktiv mache. Zum einen fürchteten einige Anleger, dass der Haushaltsstreit in den USA nicht rechtzeitig gelöst werden kann und die weltgrößte Volkswirtschaft durch massive Sparmaßnahmen bei gleichzeitigen Steuererhöhungen zum Jahresbeginn 2013 in eine Rezession gestürzt wird. Zum anderen rechneten sie mit einer weiteren Lockerung der Geldpolitik durch die US-Notenbank Fed, die in der nächsten Woche ihre erste Zinssitzung seit der Wiederwahl von Barack Obama zum US-Präsidenten abhält.

Im weiteren Verlauf rücken Daten aus den USA in den Blick. Dort steht der Einkaufsmanagerindizes für die Dienstleister an. Zudem wird der ADP-Report veröffentlicht, der als wichtige Zahl für den US-Arbeitsmarkt gilt. Er gibt Hinweise auf den offiziellen Arbeitsmarktbericht der Regierung, der am Freitag auf dem Programm steht.

Yen verliert an Wert

Unterdessen belasteten Spekulationen auf eine baldige Lockerung der Geldpolitik in Japan haben den Yen sowohl zum Dollar als auch zum Euro. So kletterten der Dollar auf 82,34 von 81,89 Yen am Vorabend und der Euro auf 107,95 von 107,22 Yen, womit der Euro so hoch wie seit April dieses Jahres nicht mehr tendierte.

"Notenbankvertreter haben deutlich gemacht, dass es sogar noch in diesem Monat eine weitere Lockerung der Geldpolitik geben könne", so die Analysten der Essener National-Bank. Bislang hatten die meisten Anleger mit einer Lockerung der Geldpolitik erst im nächsten Jahr gerechnet. BoJ-Vizechef Kiyohiko Nishimura hatte am Mittwoch aber erklärt, sollte sich die Wirtschaft schlechter als erwartet entwickeln, werde die Bank of Japan entschlossen handeln.

Quelle: ntv.de, jga/rts/dpa/DJ

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen