Marktberichte

Haushaltsstreit stresst Börsianer Euro fällt unter 1,36 US-Dollar

Im Moment ist keiner der Stärkere

Im Moment ist keiner der Stärkere

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Etatstreit schlägt immer mehr auf die Finanzmärkte durch, doch lange kann der Euro nicht von der Dollar-Schwäche profitieren. Die mögliche Pleite der USA macht den Markt zunehmend nervös.

Der Euro ist zum Wochenschluss unter die Marke von 1,36 US-Dollar gefallen nach deutlichen Gewinnen in den vergangenen Handelstagen. Die europäische Gemeinschaftswährung wurde am Freitagnachmittag mit 1,3582 Dollar gehandelt, nachdem der Kurs am Vortag ein Achtmonatshoch bei 1,3645 Dollar erreichte. Gegen Mittag hatte die Europäische Zentralbank den Referenzkurs auf 1,3593 (Donnerstag: 1,3594) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7357 (0,7356) Euro.

Nach wie vor ist der US-Haushaltsstreit das beherrschende Thema am Devisenmarkt. Bisher hat sich zwischen US-Regierung und Republikanern keine Einigung abgezeichnet. Die Zeit drängt, denn bis Mitte Oktober muss die staatliche Schuldenobergrenze angehoben werden. Ansonsten droht den USA die Zahlungsunfähigkeit. Das amerikanische Finanzministerium hatte am Donnerstag vor katastrophalen Folgen gewarnt, sollte die Grenze nicht rechtzeitig erhöht werden.

"Obwohl wir uns ein solches Szenario nur schwer vorstellen können, bekommt es langsam schärfere Konturen", heißt es in einem Marktkommentar vom Bankhaus Metzler. Der Schaden für die weltweite Konjunktur wäre beträchtlich: "Sollte der Kongress das Schuldenlimit nicht in den nächsten zwei bis drei Wochen anheben, droht der Wirtschaft ein massiver Schaden", warnte auch Devisenexperte Bernd Weidensteiner von der Commerzbank. Trotz der weiterhin verhärteten politischen Fronten in Washington rechnet Weidensteiner vorerst nicht mit dem Schlimmsten: "Wir gehen davon aus, dass sich der Kongress noch zu einem Kompromiss durchringt."

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,8469 (0,8394) britische Pfund, 132,03 (132,81) japanische Yen und 1,2271 (1,2276) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1.309,75 (Donnerstag: 1.316,00) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 30.620,00 (Mittwoch: 30.270,00) Euro.

Quelle: ntv.de, jga/jwu/dpa/DJ/rts

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