Marktberichte

Unter 1,40 Dollar Euro fällt weiter

Die Schuldenkrise setzt den Euro zusehends unter Druck, nachdem er sich die vergangenen Wochen erstaunlich robust gezeigt hatte. Für Belastung sorgen Ängste vor einer Ausweitung der Krise auf große Euro-Länder wie Italien und Spanien.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Wertverlust des Euro schreitet voran. Die Sorgen vor eine Ausweitung der Verschuldungskrise in der Eurozone auf Italien lasten auf der Gemeinschaftswährung. Am Morgen fiel der Euro auf das Tagestief von 1,3933 Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit Mitte März. Im Verlauf erholte sich der Euro wieder etwas und tendierte bei 1,3966 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montag auf 1,4056 (Freitag: 1,4242) Dollar festgesetzt.

Zum Yen wertete der Euro zwischenzeitlich auf 111,67 Yen ab. Zum Schweizer Franken rutschte die Devise auf 1,1661 Franken ab.

Beobachter führen die neuerlichen Kursverluste des Euro auch auf Aussagen der neuen Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, zurück. Diese sagte in Washington, es sei noch zu früh für eine Erörterung der Bedingungen aus der Ausgestaltung eines zweiten Hilfspakets für das hoch verschuldete Griechenland. Zudem seien die Bemühungen des Landes, das Haushaltsdefizit abzubauen, nicht zufriedenstellend.

"Die Aussagen innerhalb der Euro-Gruppe und zwischen Euro-Gruppe und IWF sind nach wie vor widersprüchlich und machen nicht den Eindruck eines abgestimmten Vorgehens", sagte ein Händler. Aus Sicht von Investoren wögen daher die Risiken für die Eurozone schwerer als die Chancen, weshalb sie Euro gegen andere Valuta verkauften.

Aus technischer Sicht ist der Euro mit dem jüngsten Einbruch zum Dollar bis nahe an die gleitende Durchschnittslinie der vergangenen 200 Handelstage bei aktuell 1,3907 Dollar gefallen. Diese sei eine wichtige technische Unterstützung, hieß es. Auf Widerstand stoße der Euro bei 1,3973 Dollar, dem Tief vom 16. Juni.

Quelle: ntv.de, DJ

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