Marktberichte

Mal rauf, mal runter Euro folgt Aktien

Der Euro hat sich am Mittwoch wieder an den Bewegungen an den Aktienmärkten orientiert. Als der Dax mit Kursgewinnen in den Handel startete, zog auch der Euro an, als das Plus an der Börse dahin schmolz, schwächelte auch die Gemeinschaftswährung. Die europäische Gemeinschaftswährung wurde am Nachmittag mit 1,2727 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittag noch auf 1,2795 (Dienstag: 1,2763) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7816 (0,7835) Euro.

"Die schwachen Daten vom US-Häusermarkt haben den Euro und die Aktienmärkte nach unten gezogen", sagte Stephan Rieke, Devisenexperte von der BHF-Bank. Der US-Dollar werde bei Unsicherheit immer noch als "sicherer Hafen" gesucht. Der Eurokurs orientiere sich daher sehr stark an den Aktienmärkten. In den USA waren die Verkäufe bestehender Häuser im Januar überraschend gefallen. "Es gibt noch keine Anzeichen für eine Erholung am amerikanischen Häusermarkt", sagte Rieke.

Die Kurserholung des Euro am Dienstagabend war laut Rieke auch auf die als optimistisch aufgefasste Rede von US-Notenbankchef Ben Bernanke vor dem US-Senat zurückzuführen. Die Märkte hätten es honoriert, dass Bernanke mit dem Jahr 2010 einen Zeitpunkt für eine mögliche Konjunkturerholung angegeben habe. "Allerdings ist an den Märkten offensichtlich nach einer Kaufgelegenheit gesucht worden", sagte Rieke. Schließlich habe Bernanke auf eine Vielzahl von Risiken für seine Prognose hingewiesen.


Schlechte Daten aus Deutschland und Japan

Zugleich unterstrichen Daten zur Entwicklung der deutschen Wirtschaft die schwierige Lage Europas größter Volkswirtschaft: Angesichts stark rückläufiger Exporte und sinkender Investitionen ging das deutsche Bruttoinlandsprodukt von Oktober bis Dezember im Vergleich zum vorangegangenem Quartal um 2,1 Prozent zurück. Das war das größte Minus seit 1987 und bereits das dritte negative Quartal in Folge - Deutschland befindet sich damit in der schwersten Rezession seit der Wiedervereinigung. Frühestens zum Jahresende wird die Wirtschaft Experten zufolge wieder auf Wachstumskurs schwenken.

Auch in Japan sieht es düster aus: Im Januar konnte das Land nur halb soviel Waren exportieren wie ein Jahr zuvor, weswegen Tokio das größte Haushaltsdefizit seit 1980 verbuchen musste. Das drückte den Yen: Für einen Euro mussten bis zu 125,17 Yen gezahlt werden, für einen US-Dollar bis zu 97,33 Yen.

Renten auf Vortagesniveau

An den Rentenmärkten notierte der Bund-Future am Nachmittag auf dem Vortagesschluss von 125,69 Zählern. Am Vormittag noch waren die Kurse gefallen, da Aktien höher in der Gunst der Investoren standen, doch im Laufe des Tages wurden die Anleger wieder skeptischer und schichteten in Renten um. Zudem sorgte die Prognose der Ratingagentur Standard & Poor's, dass in diesem Jahr weitere Herabstufungen von Länder-Ratings bevorstehen könnten, für Unsicherheit.

Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe lag bei 2,996 Prozent. Die von der Bundesbank täglich berechnete Umlaufrendite öffentlicher Anleihen stieg auf 2,80 von 2,79 Prozent.

Quelle: ntv.de

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